Auf den Tag genau vor 15 Jahren brach die US-amerikanische Bank Lehman Brothers zusammen und offenbarte einmal mehr die Fehler des traditionellen Finanzsystems. Wie ein Symbol wurde im selben Jahr der Bitcoin (BTC) geboren. Ein Rückblick auf fünfzehn Jahre Geschichte: das Erbe einer Krise, das Aufkommen einer Alternative.
15. September 2008: Lehman Brothers geht bankrott.
Auf den Tag genau vor 15 Jahren, am 15. September 2008, geschah das, was undenkbar schien: Die amerikanische Bank Lehman Brothers meldete Konkurs an. Die über ein Jahrhundert alte, ewig geglaubte Institution wurde von der amerikanischen Zentralbank ihrem Schicksal überlassen und löste damit die schlimmste Finanz- und Wirtschaftskrise seit den 1930er Jahren aus.
Nach monatelangen finanziellen Schwierigkeiten meldete die viertgrößte Geschäftsbank der USA Konkurs an und hinterließ einen Schuldenberg von 691 Milliarden US-Dollar sowie 27.000 arbeitslose Mitarbeiter. Nachdem sie den Crash von 1929 überlebt hatte, war es schließlich die Subprime-Krise, die Lehman Brothers zum Verhängnis wurde.
Anfang der 2000er Jahre war die Immobilienblase in den USA riesig. Die Banken vergeben vermehrt sogenannte Subprime-Kredite, d. h. Immobilienkredite an risikoreiche Kunden, die ein hohes Ausfallrisiko haben.
Während die US-Notenbank 2005 versucht zu handeln, steigen die Zinssätze für Bankkredite drastisch an und die „Subprime“-Kunden können ihre monatlichen Raten nicht mehr sicherstellen. Dies ist der Anfang vom Ende für diese Immobilienblase, die schnell zusammenbricht und ein Erdbeben auf den globalen Finanzmärkten auslöst.
Einige Wochen nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers, am 31. Oktober desselben Jahres, veröffentlichte Satoshi Nakamoto ein mittlerweile berühmtes Papier: das Weißbuch von Bitcoin.
Als Zeichen, dass dieser auf dem richtigen Weg war, bot diese mysteriöse Person, deren Anliegen es war, eine gesunde Alternative zum traditionellen Finanzsystem zu bieten, das von innen heraus infiziert war und dessen spekulative Laster die Welt in eine der schlimmsten Krisen unseres Zeitalters gestürzt hatten.
15. September 2023: Wo stehen wir?
Fünfzehn Jahre später ist der Geist von Lehman Brothers immer noch sehr präsent. Als unheilvolles Barometer für die neuen Finanzkrisen, die uns betreffen, verkörpert es nun die noch immer tief verwurzelten Mängel des Finanzsystems und seiner Institutionen.
Also ja, der Sturm von 2008 hat Veränderungen in diesem System bewirkt. Die 2010 vom Basler Ausschuss vorgestellte Reform „Basel III“ hat die Widerstandsfähigkeit der Banken erhöht und damit theoretisch ihre Robustheit und Sicherheit gestärkt.
Die berühmte „Bankenunion“, die 2014 in der Eurozone eingeführt wurde, führte zur Schaffung des einheitlichen Aufsichtsmechanismus (SSM), der die Bewältigung möglicher Insolvenzen von rund 100 Bankinstituten in Europa beaufsichtigt.
Dennoch scheint das Schicksal der Welt heute mehr denn je in den Händen der wenigen mächtigsten Zentralbanken zu liegen. Das Finanzsystem lässt mit jeder neuen Geldausgabe – die kurzfristig rettend, langfristig zerstörerisch wirkt – seine Schwachstellen durchscheinen, ohne die es schon längst zusammengebrochen wäre.
Entwicklung der FED-Reserven in US-Dollar
Der 9. März 2023 war geprägt vom Zusammenbruch der Silicon Valley Bank, einer Krisenepisode, die natürlich an Lehman Brothers erinnert. Die SVB, die sich auf Start-ups spezialisiert hat und als eine der größten Banken der USA gilt, erschütterte erneut die gesamte Weltbank.
Ohne das neue Konjunkturprogramm der FED, d. h. das erneute Anwerfen der Notenpresse und das Drucken von über 300 Milliarden US-Dollar innerhalb einer Woche, wären die Auswirkungen noch viel weitreichender gewesen. Diese Flucht nach vorn zeugt davon, dass die globale Finanzwelt auch 15 Jahre nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers nicht von ihren Lastern abgelassen hat.
In der Zwischenzeit erscheinen die Fundamentaldaten von Bitcoin immer stärker und greifbarer. Obwohl sein Marktpreis bis auf 69.000 US-Dollar steigen konnte, um dann wieder auf die heutigen 25.000 US-Dollar zu sinken, steigt sein realer (Vorschlag für) Wert immer weiter an.
