Diese erste Woche des Monats Februar ist aus fundamentaler Sicht die Woche aller Gefahren für die Kursentwicklung an der Börse. Erstens vereint sie alle fundamentalen Einflussfaktoren für den Markt, insbesondere die FED und die EZB, und zweitens kann sie den sehr euphorischen bullischen Jahresbeginn der riskanten Finanzanlagen in Frage stellen. Lassen Sie uns eine grundlegende Bestandsaufnahme machen, während die Signale der technischen Analyse immer günstiger werden.
Die US-Notenbank Federal Reserve (FED) ist nahe an ihrem Endzinssatz
Es ist ziemlich schwierig, eine feste Auswahl an Adjektiven zu treffen, um den Beginn des Jahres 2023 an der Börse zu beschreiben. Nachdem ich die Schlagzeilen der führenden Finanzpresse durchforstet habe, sticht das Adjektiv „euphorisch“ am meisten hervor, oder auch erstaunlich, übertrieben, etc.
Wir sind nicht hier, um einen Französischkurs abzuhalten, aber immerhin hat diese bullische Erholung der 2022 abgeschlachteten Vermögenswerte viele überrascht. Meiner Meinung nach kann man diesen Jahresbeginn an der Börse als anmaßend bezeichnen, und zwar aus folgenden Gründen:
- Der Markt ist dabei, alle Eier in denselben fundamentalen Korb zu legen, was an sich, im Falle einer falschen Erwartung, ein großes Risiko für Rückschläge darstellt;
- Der Markt geht eine „Wette“ ein, dass der Terminalsatz der allmächtigen FED nicht über 5 % steigen wird (beachten Sie, dass die FED diese Woche in ihrer ersten geldpolitischen Entscheidung des Jahres den Satz auf 4,75 % anhob);
- Der Markt erwartet einen schnellen „Pivot“ der FED, d.h. den Startpunkt eines Abwärtstrends der Zinssätze der FED FUNDS bis zum dritten Quartal 2023;
- Der Markt zieht schließlich in Betracht, dass die strukturelle Desinflation Ende letzten Jahres tatsächlich eingeleitet wurde, und hier liegt das größte Marktrisiko.
Eine Erholung der Kerninflation zu Beginn des Jahres würde die Fähigkeit der Zentralbanken, die Inflationsrate auf 2 % zu senken, in Frage stellen und die fundamentale Rechtfertigung für die Erholung von Aktien und Kryptowährungen seit dem 1. Januar weitgehend beseitigen.
Chart, der die Performance einer Auswahl von Finanzanlagen, die alle Anlageklassen repräsentieren, seit Jahresbeginn enthüllt
Bitcoin (BTC), ein neuer einnehmender technischer Monatsabschluss
Wenden wir uns nun wieder der technischen Analyse des Bitcoin-Kurses zu, der seit Jahresbeginn eine Performance von über 40% verzeichnet. Der Markt ist von 16.000 US-Dollar auf 24.000 US-Dollar gestiegen und hat dabei kaum eine Pause eingelegt. Dies ist immer ein technisches Risiko eines plötzlichen Retracements, wenn das Preismomentum vertikal ist.
Verschaffen wir uns einen Überblick mit einem Blick auf das neueste Update des Monatsdiagramms, dem einzigen Zeithorizont, der mehrere Wochen oder sogar Monate umfasst. Bitcoin hat gerade den besten technischen Monatsschluss seit dem ersten Quartal 2019 verzeichnet, der damals das Ende des Bärenmarktes bedeutete.
Sie werden insbesondere den neuen Aufwärtstrend im Histogramm des LMACD, also des technischen Indikators MACD in logarithmischer Skala, bemerken. Was den kurzfristigen technischen Rahmen betrifft, so bleibt der Markt in einem Aufwärtstrend, solange die Unterstützung bei 21.000 US-Dollar erhalten bleibt und das Abwärtsgap bei 25.000 US-Dollar in Sichtweite ist.
Chart, der den Bitcoin-Kurs in monatlichen Daten und auf der Basis einer logarithmischen Skala darstellt
