Nutzer, die von der Hausse angezogen wurden, warten die Baisse ab und nehmen ihre Aktivitäten wieder auf, sobald sich die Bedingungen verbessern.
Die Dauer einer anhaltenden Baisse lässt sich mit einer einzigen Kennzahl nur sehr schwer bestimmen, vor allem, wenn es sich um kurze Zeiträume handelt. Um einen anhaltenden Bärenmarkt besser zu verstehen, muss man den Blickwinkel erweitern und berücksichtigen, wie verschiedene Marktgrundlagen in früheren Zyklen funktioniert haben.
Oft übersehene, aber solide Marktleistungsindikatoren sind aktive Adressen und Entitäten. Aktive Adressen stellen die Anzahl der eindeutigen Bitcoin-Adressen dar, die entweder eine Transaktion gesendet oder empfangen haben. Auf der anderen Seite sind aktive Entitäten eine Gruppe von Adressen, die von derselben Netzwerkentität kontrolliert werden und entweder als Sender oder Empfänger aktiv waren.
Wir haben fortschrittliche Heuristiken und Glassnode-eigene Clustering-Algorithmen verwendet, um die Anzahl der aktiven Entitäten zu schätzen.
Diese beiden Metriken sind solide Indikatoren, um abzuschätzen, ob der Markt in seine Baissephase eingetreten ist, da sie zeigen, wie viele Nutzer mit dem Netzwerk interagieren.
Die Analyse der Beziehung zwischen dem Bitcoin-Preis und den aktiven Adressen und Entitäten des Netzwerks zeigt drei verschiedene Bärenmarktzyklen in den letzten fünf Jahren – den ersten zwischen 2018 und 2019, den zweiten zwischen 2019 und 2020 und den dritten zwischen 2020 und 2021.
Im Jahr 2017 hatte das Bitcoin-Netzwerk 1,19 Millionen aktive Adressen. Im Jahr 2021 stieg diese Zahl auf 1,24 Millionen, was bedeutet, dass nur 50.000 neue aktive Adressen zum Netzwerk hinzugefügt wurden. Auch wenn dies im Vergleich zum allgemeinen Anstieg der Bitcoin-Akzeptanz wie eine niedrige Zahl erscheinen mag, ist es wichtig zu wissen, dass es im Zyklus 2018 nur 523.000 aktive Adressen gab. Im Zyklus 2020 waren es 640.000, während der Zyklus 2021 746.000 aktive Adressen aufwies. Ein leichter Anstieg der On-Chain-Aktivitäten um 4 % wurde nur während der Spitzenzeiten der Hausse, wie wir sie 2017 und 2020 erlebt haben, beobachtet.
Die Analyse der Glassnode-Daten offenbart ein interessantes Marktphänomen: Jeder Bärenmarkt führt zu einem neuen Höchststand bei der Anzahl der aktiven Adressen und Entitäten. Dies zeigt, dass die Nutzer, die von der Hausse angelockt wurden, die Baisse aussitzen und ihre Aktivitäten wieder aufnehmen, sobald sich die Bedingungen verbessern.
In der aktuellen Baisse gab es jedoch keinen nennenswerten Zustrom neuer Nutzer. Dies deutet darauf hin, dass sich die Baisse fortsetzen wird, bis sich die makroökonomischen Bedingungen zum Besseren wenden
