Am Dienstag kündigte das US-Justizministerium (DOJ) acht Anklagen gegen in China ansässige Unternehmen und deren Mitarbeiter an, die mit der Produktion und dem Vertrieb von Fentanyl in Verbindung stehen sollen – einem synthetischen Opioid, das 50- bis 100-mal stärker ist als Morphium.
Aus dem Schriftsatz des DOJ geht auch hervor, dass diese Unternehmen möglicherweise Kryptowährungen zur Verwaltung der Finanzen im Zusammenhang mit ihren mutmaßlichen illegalen Aktivitäten verwendet haben.
Parallel zu den Maßnahmen des DOJ hat das Office of Foreign Assets Control (OFAC) des US-Finanzministeriums Sanktionen gegen 28 beteiligte Unternehmen und Einzelpersonen verhängt und 16 Krypto-Wallets ausfindig gemacht, von denen angenommen wird, dass sie mit den angeklagten Parteien in Verbindung stehen.
Justizministerium kündigt acht Anklagen gegen in China ansässige Chemieunternehmen und Mitarbeiter anhttps://t.co/f37okHaa6z
– U.S. Department of Justice (@TheJusticeDept) October 3, 2023
OFAC hat Hanhong Pharmaceutical Technology, Hebei Crovell Biotech und mehrere Einzelpersonen, die Krypto-Vermögenswerte wie Bitcoin, Ethereum, USD Coin, Tether und Tron halten, wegen mutmaßlich rechtswidriger Aktivitäten angezeigt.
„Wir haben mehr als ein Dutzend virtuelle Währungs-Wallets identifiziert und gesperrt, die mit diesen Akteuren in Verbindung stehen“, sagte der stellvertretende Finanzminister Wally Adeyemo in einer Pressekonferenz. „Die gesperrten Wallets, in die über Hunderte von Einzahlungen Millionen von USD geflossen sind, verdeutlichen den Umfang und das Ausmaß der heute angegriffenen Operation.“
Krypto und der Drogenhandel
Die heutigen Aktionen sind nicht das erste Mal, dass Kryptowährungen mit dem kriminellen Drogenhandel in Verbindung gebracht werden. Die wiederkehrende Verbindung hat bei Politikern den Ruf nach Maßnahmen geweckt.
Im vergangenen Juni äußerte Elizabeth Warren, die US-Senatorin für Massachusetts, Bedenken über die Verwendung von Kryptowährungen bei der Finanzierung des Fentanyl-Handels, was sie dazu veranlasste, eine strengere Regulierung der Branche zu fordern.
„Diese Gruppe hat genug Vorläuferdrogen im Tausch gegen Krypto verkauft, um Fentanyl-Pillen im Wert von 540 Milliarden Dollar herzustellen“, sagte sie bei einer Anhörung vor dem Bankenausschuss des Senats. „Das ist genug Fentanyl, um fast 9 Milliarden Menschen zu töten, alles bezahlt durch Krypto.“
Im vergangenen Jahr hat Fentanyl schätzungsweise mehr als 67.000 Todesfälle allein in den Vereinigten Staaten verursacht.
Nach Angaben des Justizministeriums kann bereits eine Dosis von zwei Milligramm einen erwachsenen Menschen töten.
