Das Handelsvolumen und die Liquidität von Binance sind im ersten Quartal 2023 inmitten der Flut von US-Bankenzusammenbrüchen und nach der Beendigung der gebührenfreien Aktion stetig gesunken.
Das Ergebnis?
Es hat zu einem noch stärkeren Einbruch des Bitcoin-Preises geführt, sagte Kaiko-Analystin Dessislava Aubert gegenüber TCN.
Aubert sagte: „Insgesamt hat sich die Bitcoin-Liquidität auf Binance im Vergleich zu Anfang Februar von rund 45 Millionen Dollar auf 16 Millionen Dollar Anfang Mai mehr als halbiert.“
Der Hauptgrund für den Rückgang der Liquidität war die Abschaffung der 10-monatigen Null-Gebühren-Promotion von Binance für 13 verschiedene BTC-Paare, was auch dazu führte, dass Market Maker die Plattform verließen.
Insbesondere das monatliche Handelsvolumen für das meistgehandelte Paar der Börse, BTC-USDT, fiel von 16 Milliarden Dollar im März auf 2 Milliarden Dollar im April, so der Kaiko-Analyst.
Aubert fügte hinzu, dass die austrocknende Liquidität nach der Flut von Bankenzusammenbrüchen zu Beginn dieses Jahres „noch ausgeprägter“ war. Der Zusammenbruch von Silvergate und der Silicon Valley Bank, zwei wichtigen Anlaufstellen für die Branche, hat auch bestimmte Unternehmen getroffen, darunter Ripple, Circle, Yuga Labs und viele andere.
Bitcoin-Marktliquidität und Handelsvolumen auf Binance. Quelle: Kaiko.
Die Markttiefe von 1 %, ein Maß für die Liquidität, das anhand der Gebote und Anfragen innerhalb von 1 % des mittleren Preises berechnet wird, ist auf Binance nach den Bankenpleiten deutlich zurückgegangen.
Niedrige Bitcoin-Liquidität – was nun?
Das Ergebnis der verringerten Liquidität und des Volumens auf Binance war eine erhöhte Volatilität.
Die Intraday-Volatilitätsmetrik von Kaiko für das 10-Minuten-Intervall stieg zu dem Zeitpunkt, als die Liquidität auf Binance zu sinken begann, beträchtlich an.
Intraday-Volatilität von Bitcoin in 10-Minuten-Intervallen. Quelle: Kaiko.
Niedrige Liquidität bedeutet dünne Auftragsbücher an den Börsen, die Raum für wilde Preisschwankungen durch große Aufträge bieten.
„Wir haben dies bei der jüngsten plötzlichen Preisbewegung von BTC gesehen, für die es keinen klaren Katalysator gab“, so Aubert. „Es ist unwahrscheinlich, dass die Volatilität verschwindet, vor allem nachdem einige größere Market Maker (Jane Street und Jump Crypto) bekannt gegeben haben, dass sie ihr Krypto-Engagement reduzieren.“
Der Bitcoin-Kurs fiel in dieser Woche trotz günstiger Bedingungen wie einem positiven CPI-Bericht und Markterwartungen, die weitgehend auf eine künftige Zinssenkung durch die US-Notenbank ausgerichtet sind.
Ein Niedrigzinsumfeld ermöglicht billigere Schulden in der Wirtschaft, was einen Anstieg von spekulativen Vermögenswerten wie Bitcoin begünstigt.
Dem Vermögenswert gelang es jedoch nicht, einen Aufwärtstrend zu entwickeln, was wahrscheinlich auf die geringe Liquidität zurückzuführen ist.
