Der größte dezentrale Stablecoin auf dem Markt hat einen kleinen Dezentralisierungsschub erhalten.
Bei Redaktionsschluss lag der Anteil des USDC-Stablecoins von Circle, der den DAI von MakerDAO unterstützt, bei 23,6 %. Im August letzten Jahres waren es noch satte 50 %, was Bedenken über die Zentralisierung von DAI hervorrief.
DAI ist ein an den US-Dollar gekoppelter, überbesicherter Stablecoin, der von der Dezentralisierungsorganisation MakerDAO verwaltet wird. DAI ist der größte dezentralisierte Stablecoin mit einer Marktkapitalisierung von 4,6 Mrd. US-Dollar (laut Coingecko), der durch Kryptowährungen wie Ethereum und Stablecoins sowie durch so genannte Real-World-Assets abgesichert ist.
Nun, da die Abhängigkeit von USDC abnimmt, nehmen diese Real-World-Assets, oder RWAs, einen größeren Teil des DAI-Backings ein. RWAs beziehen sich auf Nicht-Krypto-Vermögenswerte und solche, die mit realen Unternehmen oder Körperschaften verbunden sind.
Anteil der DAI-Sicherheiten nach Vermögenswerten. Quelle: Dai Stats
MakerDAO hält derzeit kurzfristige US-Staatsanleihen im Wert von 1,12 Mrd. USD, die vom DeFi-Vermögensverwalter Monetalis Clydesdale mit Sitz auf den Britischen Jungferninseln verwaltet und überwacht werden.
Danach machen Geminis GUSD und Paxos‘ USDP Stablecoin 20,8 % des DAI-Sicherheitenanteils aus, wodurch der Vermögenswert denselben Risiken ausgesetzt ist wie USDC.
Es ist jedoch nicht alles zentralisiert. Der Stablecoin ist zu 11,5 % durch Ethereum (ETH) gedeckt, und weitere 8,8 % werden durch Lidos Staked Ethereum (STETH) besichert.
Weiterer Umstieg von USDC auf T-Bills
Ethereum-DeFi-Anwendungsentwickler Sébastien Derivaux sagte gegenüber TCN, dass die Umstellung auf US-Schatzbriefe für ihn die „gleiche Zentralisierung wie USDC“ darstellt.
Dennoch sei es eine „Verbesserung“, weil die RWA Foundation und die Verwahrungsanbieter, die die DAI-Reserven halten, außerhalb der Vereinigten Staaten ansässig sind.
Da Circle, der Emittent von USDC, ein in den USA registriertes Unternehmen ist, unterliegt es nach wie vor einer Reihe von traditionellen regulatorischen Bedenken. Dies hat sich während der Auswirkungen der diesjährigen Bankenkrise gezeigt, in deren Verlauf Circle bekannt gab, dass es über Barreserven in Höhe von 3,3 Mrd. USD bei der Silicon Valley Bank verfügt. Das Unternehmen hat auch verschiedene Adressen auf Ethereum-Wallets auf Anweisung der Strafverfolgungsbehörden auf eine schwarze Liste gesetzt.
Die MakerDAO-Gemeinschaft hat jedoch auch eine Einlage von 1,6 Mrd. USDC bei Coinbase Custody für stabile Erträge genehmigt.
Ein weiterer RWA-Vorschlag des in den USA ansässigen Vermögensverwalters BlockTower Capital wurde ebenfalls am 29. Mai veröffentlicht und befindet sich derzeit in der Abstimmungsphase.
Wenn er genehmigt wird, würde der Pool mit einer Verschuldungsgrenze von 1,2 Mrd. USD eröffnet, was der Größe seines aktuellen RWA-Pools mit Monetalis in Höhe von 1,2 Mrd. USD entspricht und wahrscheinlich weiter zur Verringerung der USDC-Sicherheiten beitragen wird.
Die Daten zeigen, dass DAI sich zwar von USDC wegbewegt, aber über Unternehmen wie Coinbase und BlockTower immer noch den US-Regulierungen ausgesetzt ist.
