Der Vorsitzende der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC), Gary Gensler, wollte sich nicht dazu äußern, ob die Regulierungsbehörde Ethereum als Wertpapier betrachtet – auch wenn die SEC mehrere Anträge für Ethereum-Spot-ETFs prüft.
In einem Interview mit Bloomberg TV sagte Gensler, er würde diese Frage zurückstellen“, als er gefragt wurde, ob die Aufsichtsbehörde Ethereum als ein Wertpapier betrachte.
„Bei jedem dieser Krypto-Token geht es um die Fakten und Umstände, ob die investierende Öffentlichkeit einen Gewinn auf der Grundlage der Bemühungen anderer erwartet“, sagte er. „Wir haben die Unterlagen vor uns liegen. I’m not going to comment.“
Die Position der SEC zu Ethereum ist zu einer dringenden Angelegenheit geworden, da sie sich mit mehreren Anträgen für einen US-amerikanischen Ethereum-ETF befasst. Erst in dieser Woche hat die Aufsichtsbehörde ihre Entscheidung über die Genehmigung des iShares Ethereum Trust des Investmentgiganten BlackRock erneut verschoben, nachdem sie bereits die Anträge von Fidelity, Invesco und Galaxy Digital auf einen Ethereum-ETF zurückgestellt hatte.
Bloomberg ETF-Analyst James Seyffart sagte voraus, dass die SEC die Entscheidung über die Anträge für Ethereum-ETFs bis zum 23. Mai hinauszögern wird, der letzten Frist für die Anträge von VanEck und Cathie Woods Investmentfirma Ark Invest.
Wenn dies der Fall ist, folgt dies dem Muster der Aufsichtsbehörde, die Genehmigung von Bitcoin-Spot-ETFs hinauszuzögern.
Im Januar genehmigte die Aufsichtsbehörde mehrere Spot-Bitcoin-ETFs – aber nur widerwillig, wobei Gensler feststellte, dass sich „die Umstände jedoch geändert haben“, nachdem ein Gericht die SEC angewiesen hatte, den Antrag von Grayscale auf Umwandlung seines GBTC-Produkts in einen ETF zu prüfen.
Damals betonte Gensler, dass die Genehmigung von Bitcoin-Spot-ETFs „in keiner Weise die Bereitschaft der Kommission signalisieren sollte, Börsennotierungsstandards für Krypto-Asset-Wertpapiere zu genehmigen.“ Er fügte hinzu, dass „Investoren vorsichtig bleiben sollten angesichts der unzähligen Risiken, die mit Bitcoin und Produkten, deren Wert an Kryptowährungen gebunden ist, verbunden sind.“
Er wiederholte diese Ansicht in dem Interview vom Mittwoch und nannte Krypto eine „hochspekulative Anlageklasse“.
„Gibt es Geldflüsse, oder was ist der Anwendungsfall für Tausende dieser Token?“ fragte Gensler. Er fügte hinzu: „Sie können auch Wertpapiere sein, weil sich die Anleger auf die Bemühungen einer Gruppe von Unternehmern verlassen, die diese Produkte entwickeln. „
Gensler, die SEC und Ethereum
Unter Gensler vertritt die SEC seit langem die Ansicht, dass Bitcoin eher eine Ware als ein Wertpapier ist, während sie sich weigert, sich zum Status von Ethereum zu äußern.
Genslers Weigerung, sich auf die Position der SEC zum Status von Ethereum als Wertpapier oder Ware festzulegen, steht in deutlichem Kontrast zu seinen Aussagen vor seinem Eintritt in die Aufsichtsbehörde.
Im Jahr 2018, als er noch Dozent am MIT war, sagte Gensler, dass Ethereum in den Augen der SEC „kein Wertpapier“ sei. Er fügte hinzu: „Im Jahr 2018 hat die Börsenaufsichtsbehörde gesagt, dass Ethereum, unabhängig davon, was es zum Zeitpunkt seines ICO im Jahr 2014 gewesen sein mag, jetzt so dezentralisiert ist, dass wir es nicht als Wertpapier betrachten werden.“
Damals schien sich Gensler auf eine Meinung zu beziehen, die der frühere Direktor für Unternehmensfinanzierung der SEC, William Hinman, in seiner viel zitierten Rede „sufficiently decentralized“ vom Juni desselben Jahres geäußert hatte.
