Während sich der Bitcoin-Kurs immer noch vom technischen Widerstand bei 30.000 US-Dollar zurückzieht, sieht sich der Markt einer unmittelbaren monetären Unsicherheit gegenüber, da die Frist für die US-Schuldenobergrenze nun sehr nahe ist (1. Juni) und die US-Notenbank die Zinsen diesen Sommer voraussichtlich noch ein letztes Mal anheben wird.
Die US-Schuldenobergrenze steht auf dem Spiel
Es bleiben nun nur noch wenige Tage, bis sich die Republikaner und die Demokraten darauf einigen müssen, die Obergrenze für die US-Staatsverschuldung anzuheben. Nach Janet Yellen, der US-Finanzministerin und ehemaligen Chefin der US-Notenbank, erinnert nun auch die Ratingagentur Fitch daran, dass die USA ab Donnerstag, dem 1. Juni, bestimmte Zinszahlungen nicht mehr leisten können, wenn die Obergrenze für die Staatsverschuldung nicht angehoben wird.
Die Agentur Fitch hat sogar darauf geachtet, das Triple-A-Rating der USA unter negative Überwachung zu stellen, um Druck auf beide Seiten auszuüben, damit eine parteiübergreifende Vereinbarung unterzeichnet wird.
Die Zeit ist so weit fortgeschritten, dass der Finanzierungsbedarf der US-Bundesregierung unmittelbar nach der Verabschiedung des Gesetzes zur Anhebung der Obergrenze erheblich sein wird, wobei man von mehreren hundert Milliarden Dollar ausgeht, die den Anleihenmarkt für die Bedürfnisse der Bundesregierung in Anspruch nehmen und so den Finanzmärkten Liquidität entziehen würden.
Dieser Punkt ist umso wichtiger zu betonen, als es eine sehr positive Korrelation zwischen den Kursen riskanter Anlagen an der Börse (dem Aktienmarkt und dem Kryptomarkt) und dem allgemeinen Niveau der Nettoliquidität in den USA gibt.
Was auch immer in den nächsten Tagen auf politischer Ebene passieren wird, erinnert daran, dass Bitcoin nicht wasserdicht ist und auch nicht sein wird, wenn es um das aktuelle fundamentale Thema der Anhebung der Obergrenze für die Staatsverschuldung in den USA geht.
Grafik, die mit der Website TradingView erstellt wurde und die die Entwicklung des allgemeinen Nettobetrags der Nettoliquidität auf den US-Finanzmärkten mit dem Kurs des S&P 500 Index und dem Bitcoin-Kurs korreliert
Die FED könnte die Zinsen im Sommer weiter anheben
Dazu kommt eine weitere Herausforderung für Bitcoin; die neuen geldpolitischen Erwartungen der FED, die sich seit einigen Tagen wieder erholt haben. Einige stimmberechtigte Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses der FED, des FOMC, sprachen sich für eine letzte Zinserhöhung in diesem Sommer aus, wodurch der Endzinssatz von 5,25% auf 5,50% steigen und der Pivot der FED auf Ende 2023 oder Anfang 2024 verschoben werden würde.
Diese zeitliche Verschiebung des erwarteten FED-Pivots ist eine Belastung für den Bitcoin-Kurs, dessen umgekehrte Korrelation mit dem US-Zinszyklus seit 2020 ausgeprägt ist.
Tabelle, die die Markterwartungen hinsichtlich des FED-Zinszyklus beschreibt
Die technische Zone von 25.000 US-Dollar bleibt für Bitcoin entscheidend
Auf der Ebene der technischen Analyse des Bitcoin-Kurses hat sich das Muster nicht verändert, mit einem Markt, der sich seit dem Widerstand bei 30.000 Dollar zurückzieht, dies ist der dominierende technische Faktor. Diese Korrektursequenz wird so lange andauern, bis ein Widerstand auf Tagesschlusskursbasis durchbrochen wird, und der Widerstand, der diesen Grenzstatus hat, liegt immer noch bei 27.500 US-Dollar.
Der nächstgelegene Unterstützungsbereich liegt zwischen 24.000 und 25.000 US-Dollar, dem ehemaligen Hauptwiderstand und dem ersten Intervall mit hoher Spot- und Derivatliquidität. Dies ist der technische Garant für den jährlichen Aufwärtstrend, Bitcoin „spielt“ hier sein Glück.
Grafik, die mit der TradingView-Website erstellt wurde und den Kurs des Bitcoin-Future-Kontrakts in täglichen japanischen Kerzen darstellt
