Die Affäre um die FTX-Plattform hat nicht nur den gesamten Kryptomarkt auf Talfahrt geschickt, sondern vor allem enorme Kollateralschäden verursacht, insbesondere für den Solana (SOL), der in zwei Tagen um fast 55 % gefallen ist. Wir erklären Ihnen die Risiken, die derzeit auf Solana lasten.
Solana fällt in zwei Tagen um 55%
Die Affäre um FTX und Alameda Research, die beiden Firmen von Sam Bankman-Fried, wird den Kryptowährungsmarkt letztendlich in einen enormen Abwärtsstrudel gezogen haben. Während der Bitcoin (BTC) innerhalb von 24 Stunden um fast 10 % zurückging, waren andere Vermögenswerte stärker betroffen als andere.
Dies ist insbesondere bei Solana (SOL) der Fall. Nachdem der Kurs am Dienstag, den 8. November, um 20% von 29 USD auf 23 USD gefallen war, setzte er seine Talfahrt am Mittwoch, den 9. November, fort. Der Kurs des SOL fiel schnell unter 15 US-Dollar, was einen weiteren Rückgang von 40% am Mittwoch bedeutete.
Kurssturz bei Solana (SOL)
Aber warum fällt der SOL dann stärker als der Rest des Marktes? Ganz einfach, weil das Solana-Ökosystem historisch mit Sam Bankman-Fried verbunden ist. Seine Unternehmen haben viel Kapital in die SOL und in verschiedene Blockchain-Projekte investiert.
Zur Erinnerung: FTX und Alameda investierten 2019 in Solana, sobald es auf den Markt kam, über eine Reihe von außerbörslichen Transaktionen. Der durchschnittliche Einstiegspreis für die beiden Einheiten lag bei etwa zehn US-Cent, was sie zu Mehrheitseigentümern von SOL machte.
Welche Risiken lasten auf Solana?
Zunächst ist anzumerken, dass der Markt vor einer riesigen Liquidationswand stand, wenn der SOL-Preis unter 20 Dollar fallen würde. Konkret hatte ein Wal bei Solend einen Kredit im Wert von 40 Millionen US-Dollar aufgenommen und dabei rund 2 Millionen SOL als Sicherheit hinterlegt.
Wie in den Regeln des dezentralen Protokolls vorgesehen, wurden zunächst 20 % der Position aufgelöst. Das sind etwa 10 Millionen US-Dollar, die sofort auf dem Markt verkauft wurden, und es stehen immer noch mehr als 30 Millionen US-Dollar zur Liquidierung bereit.
Allerdings treten derartige Probleme in der dezentralen Finanzwirtschaft (DeFi) regelmäßig auf, wenn der Markt stark rückläufig ist. Das eigentliche Problem liegt woanders. An diesem Donnerstag, ungefähr um 9 Uhr morgens (das entspricht Solanas epoch 370), werden fast 51 Millionen SOL freigegeben und bereit sein, auf dem Markt zu verkaufen.
Bewegung von SOL, die auf der Solana-Blockchain gestakkt sind
Konkret bedeuten diese Token zum Zeitpunkt des Schreibens dieser Zeilen 900 Millionen Dollar. Sie machen vor allem 13% der gesamten im Umlauf befindlichen Menge aus. Wie Sie sich vorstellen können, steht die SOL-Token vor einer Bedrohung von bisher unbekanntem Ausmaß, die sie stark nach unten ziehen könnte.
Es handelt sich um Token, die ursprünglich von den Validatoren auf der Solana-Blockchain gesperrt waren und deren Entfernung gerade beantragt wurde. Auch wenn noch keine Bestätigung vorliegt, ist es sehr wahrscheinlich, dass ein Teil von ihnen Alameda Research gehört.
Die erheblichen Risiken für das Funktionieren der Solana-Blockchain mit nur 1,8 Millionen SOL-Token im Staking überspringen wir an dieser Stelle. Zur Erinnerung: Solana arbeitet unter einem Proof-Of-Stake-Konsens und benötigt daher eine gewisse Menge an Validatoren, um zu funktionieren.
Kurzum, wie das Sprichwort schon sagt: „Ein fallendes Messer kann man nicht auffangen“. Mit anderen Worten: Bleiben Sie sehr vorsichtig. Umso mehr, als ein von Alameda inszeniertes Szenario der Marktmanipulation (um den Preis von SOL in die Höhe zu treiben, bevor sie ihre Vermögenswerte verkaufen) sehr wohl denkbar wäre.
