Eine von JP Morgan durchgeführte Studie zeigt, dass die Zahl der Käufer von Kryptowährungen in den USA seit der Covid-19-Krise um das Vierfache gestiegen ist. In diesem Zeitraum hat das höhere Wachstum der Haushaltsersparnisse die Zahl der neuen Kryptowährungsinsider in die Höhe schnellen lassen.
Kryptowährungen werden immer demokratischer
JP Morgan, die weltweit größte Investmentbank, veröffentlichte kürzlich einen Bericht über die Einführung und Beliebtheit von Kryptowährungen in US-amerikanischen Haushalten.
In ihrer Studie schätzt die Finanzgruppe, dass sich die Zahl der Personen, die in diese Art von Vermögenswerten investiert haben, zwischen 2020 und Juni 2022 vervierfacht hat und von 3% auf 13% der US-Bevölkerung gestiegen ist.
Darüber hinaus begann die große Mehrheit der Neulinge auf dem Kryptowährungsmarkt mit ihren Investitionen, als Bitcoin (BTC) im Frühjahr und Herbst 2021 seine Rekordkurse erreichte:
Abbildung 1 – Diagramm, das die erste Interaktion einer Person mit einer Kryptowährungsbörse auf einer wöchentlichen Skala darstellt.
Während diese Neueinsteiger also schnell in die Verlustzone gerieten, nutzten die erfahrensten Anleger die Gelegenheit, um Gewinne zu erzielen.
In seiner Studie schätzt JP Morgan, dass der durchschnittliche Kaufpreis für Bitcoin zwischen 42.000 und 45.000 US-Dollar liegt. Darüber hinaus würden derzeit mehr als 80% der Anleger Verluste machen, so die in Zusammenarbeit mit Coinbase und der Nasdaq verbreiteten Daten:
Abbildung 2 – Geschätzter durchschnittlicher Kaufpreis von Bitcoin.
Der Tabelle zufolge können wir bei einem Bitcoin-Kurs, der derzeit bei rund 17.000 US-Dollar stagniert, davon ausgehen, dass 5 von 6 Personen mit ihren Investitionen einen Verlust machen.
Um diese Tabelle zu erstellen, untersuchte JP Morgan, wann verschiedene Liquiditätstransfers von ihrer Bankentochter Chase zu Kryptowährungsbörsen stattfanden, abhängig vom BTC-Schlusskurs.
Trotz allem sollten diese Daten als allgemeine Trends betrachtet werden: Die in der Studie verwendete Methodik erlaubt kein so hohes Maß an Genauigkeit, dass die Informationen bis auf den letzten Prozentpunkt genau sind.
Warum diese Begeisterung für Kryptowährungen?
Während Kritiker der Branche eine Spekulationsblase herbeischreien, gibt es mehrere greifbare Faktoren, die diese Begeisterung für Investitionen in Kryptowährungen erklären können.
Zunächst sorgte die Covid-19-Pandemie bei einer Reihe von Haushalten für einen beträchtlichen Sparüberschuss. Eingeklemmt zwischen einer brutalen Wirtschaftskrise und unklaren Zukunftsaussichten wandten sich einige Haushalte Kryptowährungen zu, wie die Studie zeigt:
“ Das Engagement der US-Haushalte in Kryptowährungen stieg während der COVID-19-Pandemie stark an, parallel zu einem erheblichen Anstieg der gesamten persönlichen Sparquote. „
Aus makroökonomischer Sicht haben die Zentralbanken auf der ganzen Welt zur Unterstützung der angeschlagenen Industrien massiv Geld geschaffen. Bevor diese Geldströme die heutige Inflation bewirkten, fütterten sie die Finanzmärkte und schufen Kurse, die von jeglicher wirtschaftlicher Realität abgekoppelt waren.
Auf diese Weise wandten sich Bürger und Institutionen den Kryptowährungen mit der Vorstellung zu, einen Gewinn zu erzielen. Laut einem Bericht der Association for the Development of Digital Assets (ADAN) sieht fast die Hälfte der Anleger in Kryptowährungen eine Möglichkeit, ihre Investitionen zu vergrößern.
Heute, vor dem Hintergrund der globalisierten Wirtschafts- und Finanzkrise, scheint die Begeisterung für Kryptowährungen nachzulassen. Die größten Akteure des traditionellen Finanzwesens verstärken jedoch ihre Aktivitäten in diesem Sektor, angefangen bei JP Morgan, die kürzlich eine Marke für eine zukünftige digitale Brieftasche angemeldet hat.
