Nach einer Strafe von 45 Millionen US-Dollar im vergangenen Monat schließt Nexo den Zugang zu seinem Produkt „Earn Interest“ für US-Nutzer. Andere Kunden der Plattform sind davon nicht betroffen.
Nexo überarbeitet die Richtlinien für sein Produkt Earn Interest
Nachdem Nexo im letzten Monat aufgrund von Auseinandersetzungen mit der Securities and Exchange Commission (SEC) eine Strafe von 45 Millionen US-Dollar zahlen musste, kündigte das Unternehmen das Ende seines Earn-Interest-Produkts für US-Nutzer an.
Diese Neuerung wird am 1. April wirksam und die Betroffenen werden aufgefordert, so schnell wie möglich die notwendigen Schritte zu unternehmen. Diese Entscheidung gilt auch für den von Nexo angebotenen Kreditservice. Zwar heißt es, dass die US-Nutzer rechtzeitig benachrichtigt werden, sie werden jedoch aufgefordert, ihre Schulden zu begleichen.
Für alle anderen Kunden von Nexo bietet die Anwendung weiterhin alle Funktionen an. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass ein Nutzer, der fälschlicherweise als in den USA ansässig identifiziert wurde, aufgefordert wird, das Know Your Customer (KYC) Verfahren zu wiederholen, indem er sich an den Kundenservice wendet.
Eindeutig ein Mangel an Transparenz
Während die SEC mit Kryptowährungsplattformen in die Offensive geht, insbesondere in Bezug auf Staking-Dienste, muss zwischen letzterem und dem Fall von Nexo unterschieden werden.
Und das aus gutem Grund: Tatsache ist, dass es Nexo an Transparenz darüber mangelt, wie die versprochenen Zinsen generiert werden. Es ist zum Beispiel grundsätzlich unmöglich, 7 % auf Bitcoin (BTC) durch Staking anzubieten, und es wird auch nicht als solches dargestellt:
Von Nexo angebotene Zinsen auf Bitcoin
Nexo bietet also ähnliche oder sogar höhere Zinsen auf viele Kryptowährungen an. Darüber hinaus ermöglicht es der Erhalt dieser Zinsen in NEXO-Token, eine zusätzliche Rendite zu kumulieren.
Während die Art und Weise, wie diese Rendite generiert wird, auf den ersten Blick nicht formell identifiziert werden kann, liegt die Vermutung nahe, dass die Vermögenswerte der Kunden umgewandelt und auf verschiedene Lending-Produkte verteilt werden, um die Renditen zu maximieren. Wenn dies der Fall ist, ist zu beachten, dass derartige Praktiken zu Insolvenzen wie Celsius geführt haben, obwohl Nexo mit einer Überbesicherung seiner Kredite wirbt.
Es geht also darum, zwischen diesen Produkten, die tatsächlich Finanztiteln ähneln können, und den Staking-Dienstleistungen, die völlig anders funktionieren, zu unterscheiden. Auch wenn das Weiße Haus zu Beginn des Jahres mehr Regulierung gefordert hat, muss zwischen legitimen und weniger legitimen Interventionen der SEC unterschieden werden.
