Die gescheiterte Krypto-Börse FTX hat die Namen verschiedener Aktionäre und Investoren in einem kürzlich eingereichten Insolvenzantrag vom 9. Januar bekannt gegeben.
VC-Firmen führten Finanzierungsrunden an
FTX führte zwischen Juli 2021 und Januar 2022 vier Finanzierungsrunden durch, die als Serie B, Serie B-1, Serie C und Serie A bezeichnet werden.
Diese Finanzierungsrunden wurden größtenteils von VC-Firmen geleitet, die für ihr Engagement in der Kryptoindustrie bekannt sind, darunter Sequoia und Paradigm, wie eine Analyse von CNBC zeigt.
Chart basierend auf der Analyse von CNBC
Sequoia Capital tätigte zwei große Investitionen in Serie B und Serie A, durch die es 4,8 Millionen Vorzugsaktien bzw. 5,3 Millionen Aktien erhielt. Außerdem erwarb es etwas mehr als 572.000 Aktien der Serie B-1. Obwohl es insgesamt nur relativ wenige Aktien erhielt, war es der größte Investor in der Serie B und zeichnete für 16 % dieser Runde verantwortlich.
Paradigm tätigte seine größte Investition in der Serie A und erhielt 16,5 Millionen Aktien. Allerdings führte es nur die Serie C an, bei der es nur 1,6 Millionen Aktien erhielt, aber für 20 % der gesamten Finanzierung verantwortlich war. Außerdem erhielt es 1,5 Millionen Aktien in der Serie B.
Temasek – eine staatliche Investmentgesellschaft aus Singapur, die kürzlich in Krypto-VC-Investitionen eingestiegen ist – führte die ehrgeizige Serie-A-Finanzierungsrunde von FTX an. Temasek erhielt 26,3 Millionen Aktien und machte damit 16 % dieser Investitionsrunde aus. In den anderen drei Finanzierungsrunden erhielt Temasek etwa 5,4 Millionen zusätzliche Aktien.
Kryptofirmen und Einzelpersonen investierten in FTX
Die Aktionärsunterlagen von FTX enthüllten auch eine Reihe anderer kleinerer Investitionen von Interesse. Coinbase hielt 1,3 Millionen Vorzugsaktien und 4 Millionen Stammaktien – eine bemerkenswerte Investition, da die beiden Börsen direkte Konkurrenten sind.
Verschiedene andere kryptonahen Unternehmen investierten ebenfalls in FTX. Huobi oder einer seiner Führungskräfte hielt 247.700 Stammaktien. Die japanische Kryptobank Softbank, der Bitcoin-ETF-Antragsteller Van Eck und die Investmentfirmen Multicoin Capital und CoinFund hielten Kombinationen von Vorzugsaktien und Stammaktien.
Die Einreichung von FTX enthüllte Verbindungen zu dem milliardenschweren Hedgefondsmanager und Krypto-Befürworter Paul Tudor Jones. Über Familientreuhandfonds besaß Jones 476.918 Vorzugsaktien und war damit der 15. größte Investor in der Serie-B-Finanzierungsrunde von FTX.
Weitere nennenswerte Einzelinvestoren sind die prominenten Trainer Denise und Katie Austin, „Shark Tank“-Moderator Kevin O’Leary (über O’Leary Productions) und der Besitzer der New England Patriots Robert Kraft (über KPC Venture Capital).
Kraft ist aufgrund der früheren Verbindungen von FTX zu den New England Patriots vielleicht der bemerkenswerteste unter diesen Namen. Im Juni 2021 schloss die Börse einen Vertrag mit dem Quarterback der Mannschaft, Tom Brady. Brady besaß 1,1 Millionen Stammaktien, wie aus der Aktionärsanmeldung hervorgeht. Seine Ex-Frau, Supermodel Gisele Bündchen, besaß 686.761 Aktien. Kraft besaß 155.144 Vorzugsaktien und 479.000 Stammaktien.
Einige FTX-Mitarbeiter, darunter der frühere FTX-CEO Sam Bankman-Fried und die frühere CEO von Alameda Research, Caroline Ellison, wurden in der Aktionärsanmeldung ebenfalls genannt.
Es ist anzumerken, dass viele der oben genannten Investitionen bereits zuvor von den Beteiligten offengelegt wurden. Das Dossier liefert jedoch genaue Daten zu dieser Angelegenheit und gibt Aufschluss darüber, ob die Anleger stark – oder nur gering – in FTX investiert waren.
