Trotz des Misstrauens der Nutzer seit der UST-Affäre von Terra hat die Cardano-Blockchain (ADA) am Mittwoch, den 31. Januar, den erfolgreichen Einsatz ihres algorithmischen Stablecoins DJED eingeweiht. Was ist zu erwarten?
Start von DJED auf Cardano
Der heutige Dienstag, der 31. Januar, steht ganz im Zeichen des Starts der Stablecoin Djed (DJED) auf dem Mainnet der Blockchain Cardano. Der DJED, der von der Firma Coti eingeführt und von Input Ouput unterstützt wird, ist ein algorithmisch basierter Stablecoin, ähnlich wie der verstorbene UST von Terra oder der USDD von Tron. Wie diese Stablecoins folgt auch der DJED dem Kurs des US-Dollars.
Konkret funktionieren algorithmische Stablecoins anders als USDT oder USDC, die 1:1 durch einen Cashflow abgesichert sind. Im Gegensatz dazu sind algorithmische Stablecoins durch einen Korb von Vermögenswerten und einen Arbitragemechanismus abgesichert, durch den ihr Preis theoretisch auf dem Dollar gehalten werden kann.
Die offizielle Pressemitteilung von Coti informiert uns, dass der DJED nach über einem Jahr Entwicklungszeit alle Sicherheitstests und -audits bestanden hat. Diese Einführung eröffnet neue Möglichkeiten für das Ökosystem der dezentralen Finanzwirtschaft (DeFi) auf Cardano:
“ Die Einführung von DJED ist ein wichtiger Meilenstein für Coti, das Cardano-Ökosystem und die DeFi als Ganzes. Als dezentrales Open-Source-Protokoll ist DJED gemeinschaftsorientiert, da es den Nutzern die Möglichkeit bietet, DJEDs und SHENs zu besitzen, zu mint und zu burn. „
Zum Zeitpunkt des Schreibens dieser Zeilen wird DJED zu 798 % durch ADA, die native Kryptowährung des Cardano-Netzwerks, gesichert. Eine zweite Kryptowährung wird ebenfalls als Reservewährung fungieren: SHEN. Wie beim ADA können die Nutzer am Arbitrage- und Kurshaltemechanismus des DJED teilnehmen, indem sie SHEN-Token erzeugen oder verbrennen.
Aktuelle Kapitalisierung des SHEN, des DJED und Kollateralisierung der Reserven
Genauer gesagt: Wenn der DJED-Kurs unter den Dollar fällt, dann können die Nutzer 1 DJED verbrennen, um einen entsprechenden Dollar in ADA oder SHEN zu erhalten. Dies führt also zu einem Abwärtsdruck auf eine dieser Kryptowährungen und zu einem Aufwärtsdruck auf den Stablecoin, der theoretisch wieder seinen Preis erhält.
Allerdings wurde eine zusätzliche „Sicherheit“ hinzugefügt. Wenn die Kollateralisierung 800% übersteigt, ist der Kauf von SHEN unmöglich, und wenn sie unter 400% sinkt, ist der Verkauf von SHEN unmöglich. Mit anderen Worten, in dieser Situation könnten die Nutzer diese Arbitrage nicht mehr ausüben.
Ein Start, der die Gemüter spaltet
Die Einführung dieses Stablecoins hat nicht alle begeistert. Im Gegenteil, er löste bei den Anlegern die Angst aus, dass ein neuer algorithmischer Stablecoin den Markt überschwemmen könnte.
Algorithmische Stablecoins haben keinen besonders guten Ruf. Der berühmte UST des Terra-Ökosystems gehörte zu dieser Kategorie und musste mit ansehen, wie sich sein Kurs von dem des Dollars löste, nie wieder stieg und Millionen von Anlegern in den Abgrund riss.
Trotzdem wollte das Unternehmen Coti die Anleger beruhigen:
“ Der DJED verfügt über einen einzigartigen Überkollateralisierungsmechanismus von 400% bis 800% mit einem Nachweis von On-Chain-Reserven, um seinen Wert in verschiedenen Marktszenarien zu schützen. „
Diese Ankündigung ist Teil einer Reihe neuer Initiativen des Teams, das das Cardano-Netzwerk entwickelt. Anfang 2023 hatte Charles Hoskinson, ehemaliges Gründungsmitglied von Ethereum und Mitbegründer von Cardano, zum Beispiel angekündigt, dass er Sidechains auf seiner Blockchain entwickeln wolle.
Leider sind die jüngsten Nachrichten nicht unbedingt positiv für Cardano, bei dem am 23. Januar plötzlich die Hälfte seiner Knoten ohne ersichtlichen Grund vom Netz getrennt wurde. Ein unerklärter Ausfall, der die Anleger nicht gerade beruhigte.
