AMD hat seinen neuen MI300X AI Accelerator-Chip vorgestellt, der eine direkte Herausforderung für NVIDIAs amtierenden H100 darstellt, um seinen Erfolg im KI-Wahn der Branche zu nutzen. Die neueste Ergänzung des KI-Chip-Arsenals des Tech-Giganten zielt darauf ab, NVIDIAs Dominanz auf dem KI-Beschleunigermarkt zu brechen.
Der MI300X wurde speziell für KI-Aufgaben entwickelt und ist mit bis zu 192 GB Speicher ausgestattet, was ihn zur idealen Wahl für die Ausführung großer Modelle wie LLMs macht. Die Entscheidung von AMD für eine hohe Speicherkonfiguration ist strategisch, da sie die einfache Bereitstellung umfangreicher Modelle ermöglicht. Das KI-Training erfordert eine enorme Rechenleistung, aber insgesamt wird viel vRAM benötigt, um Informationen während der Trainingssitzungen zu speichern – aus diesem Grund eignen sich einige Gaming-GPUs vielleicht gut für das Mining von Kryptowährungen, aber nicht wirklich für KI-Aufgaben.
Darüber hinaus wurde die zugrunde liegende Architektur des Chips entwickelt, um generative KI-Arbeitslasten reibungslos zu unterstützen. AMD-CEO Lisa Su weist darauf hin, dass die neueste Generation von Spitzenmodellen problemlos in den 192 GB HBM3 (High-Bandwidth Memory) des MI300X Platz finden kann.
„Mit all dieser zusätzlichen Speicherkapazität haben wir einen Vorteil für große Sprachmodelle, da wir größere Modelle direkt im Speicher ausführen können“. Lisa Su erläuterte, dass die Nutzer weniger GPUs benötigen, um die gleichen Aufgaben in kürzerer Zeit zu erledigen.
Diese Produkteinführung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Marktkapitalisierung von NVIDIA die 1-Billionen-Dollar-Marke erreicht hat. Auch wenn die Marktkapitalisierung von AMD nicht ganz so hoch ist – sie liegt bei knapp über 207 Milliarden Dollar – unterstreicht die Veröffentlichung des MI300X die Entschlossenheit von AMD, sich in der wachsenden KI-Landschaft einen Namen zu machen.
Um sein Engagement weiter zu demonstrieren, hat AMD während der Vorstellung des Chips erfolgreich den Falcon 40B LLM auf dem MI300X ausgeführt. Laut Su ist dies das „erste Mal, dass ein LLM dieser Größe vollständig im Speicher ausgeführt werden kann“.
AMD: Ein mächtiger Konkurrent für Nvidias Vorherrschaft im KI-Bereich
Zur gleichen Zeit veröffentlichte AMD ein Update für RocM, einen Software-Stack für die Programmierung von Grafikprozessoren (GPU), der ein starker Konkurrent für NVIDIAs CUDA-Sprache ist. Die beträchtliche Speicherbandbreite, die mit dem MI300X verfügbar ist, könnte Unternehmen dazu bewegen, weniger GPUs zu kaufen, was AMD ein überzeugendes Wertangebot verschafft, insbesondere für kleinere Unternehmen mit leichten bis mittleren KI-Arbeitslasten.
AMD hat vom KI-Hype stark profitiert und seine Aktien haben in diesem Jahr einen deutlichen Anstieg erlebt. Der Aufstieg des Unternehmens hat nicht nur die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich gezogen, sondern auch für positives Gerede in der Branche gesorgt:
Entwicklung der AMD-Aktienkurse im Jahr 2023. Bild: Tradingview
Kann AMD das nächste NVIDIA werden? Das ist schwer zu sagen, wenn man die enormen Unterschiede in der Marktkapitalisierung der beiden Unternehmen bedenkt. Eine Sache ist jedoch sicher: AMDs MI300X AI Accelerator ist eine Kraft, mit der man rechnen muss.
In dieser KI-gesteuerten Arena kommt es nicht nur auf die Größe des Spielers an, sondern auch auf die Stärke seines Spiels. Wenn AMD an den Start geht, wird die Welt beobachten, ob dieser Außenseiter einen Homerun hinlegen kann.
