Nach schweren Verfehlungen wird die französische Kryptowährungsplattform Bykep, früher bekannt unter dem Namen Keplerk, als erstes Unternehmen mit sofortiger Wirkung von der PSAN-Liste der AMF gestrichen.
Bykep erfährt die Streichung von der PSAN-Liste der AMF
Es ist eine unschöne historische Premiere für die französische Kryptowährungsplattform Bykep. Und das aus gutem Grund: Die französische Finanzmarktaufsicht (AMF) hat angekündigt, sie mit sofortiger Wirkung von der Liste der Dienstleister für digitale Vermögenswerte (PSAN) zu streichen.
⚠️ Die AMF und @ACPR_actu geben bekannt, dass der PSAN BYKEP SAS mit sofortiger Wirkung von der Liste gestrichen wird. Dieses Verfahren folgt auf eine Prüfung, bei der Tatsachen aufgedeckt wurden, die die Bedingungen seiner Registrierung in Frage stellen. Weitere Informationen ➡️ https://t.co/E7yJ9fiUUACrypto pic.twitter.com/4USrfUvgJE
– AMF (@AMF_actu) September 28, 2022
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Das ist also eine völlig neue Entscheidung im Blockchain-Ökosystem und erinnert daran, dass ein Status nicht als selbstverständlich angesehen werden sollte. Bykep hatte seine Registrierung am 18. Februar 2021 erhalten. Die AMF erklärt, dass die Streichung von der PSAN-Liste auf eine Inspektion der Autorité de contrôle prudentiel et de résolution (ACPR) zurückgeht, die schwerwiegende Mängel aufgedeckt hat:
“ Die Informationen, die die ACPR im Rahmen ihrer Kontrolltätigkeit sammelte und an die AMF weiterleitete, zeigten insbesondere, dass Transaktionen zu Lasten der Portfolios von Kunden ohne deren Zustimmung durchgeführt wurden. Sie zeigten auch ernsthafte Mängel des LCB-FT-Systems [Anm. d. Ü.: Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung], insbesondere im Bereich der Verwaltung von Kundendaten […]. „
Die Mitteilung der AMF weist außerdem darauf hin, dass der Plattform am 8. September bei einem Hack Vermögenswerte in Höhe von 300.000 Euro gestohlen wurden. Die Finanzaufsichtsbehörde forderte Bykep auf, seine Kunden so schnell wie möglich darüber zu informieren, und weist darauf hin, dass dies zu einer Strafverfolgung führen könnte.
Von Tabakläden zur mobilen App
Vor ihrem Namen Bykep war die Plattform unter dem Namen Keplerk bekannt. Diese verkaufte Gutscheine, die in Tabakläden gegen Bitcoin (BTC) eingetauscht werden konnten, und diese Besonderheit hatte Bruno Le Maire vor nunmehr zwei Jahren zu der Kurzformel veranlasst, dass diese Praktiken der Finanzierung des Terrorismus dienen würden.
Die mobile Anwendung von Bykep kann zwar weiterhin heruntergeladen werden, doch die Website des Unternehmens war zum Zeitpunkt des Verfassens dieser Zeilen nicht erreichbar. Diese Ereignisse lassen also ernsthafte Zweifel an der Fortführung des Unternehmens aufkommen, zumal die jüngsten Kundenbewertungen nicht gerade ermutigend sind:
Auf Trustpilot erklärte eine Person im Juli ebenfalls, dass die Plattform ihre Überweisung von 8.500 Euro verloren habe und sie nichts Konkretes von den Diensten von Bykep gehört habe:
Außerdem bietet der Diebstahl von Geldern auf Bykep die Gelegenheit, daran zu erinnern, dass die bloße PSAN-Registrierung keine Garantie für die Sicherheit unserer Vermögenswerte auf einer bestimmten Plattform ist. Die AMF erklärt nämlich, dass solche weitergehenden Überprüfungen von der Zulassung abhängen :
“ Die AMF weist darauf hin, dass die Registrierung als PSAN keine Überprüfung durch die Behörde im Hinblick auf die Sicherheit von Informationssystemen nach sich zieht. Das Gesetz sieht nämlich die Überprüfung der Sicherheit von Informationssystemen nur für PSANs vor, die über eine Zulassung verfügen, was bei der Gesellschaft BYKEP SAS (nur registrierter PSAN) nicht der Fall ist. „
Bis heute hat noch kein Unternehmen eine PSAN-Zulassung.