Der GENIUS Act wurde am Mittwoch, dem 11. Juni, verabschiedet und steht kurz vor der endgültigen Abstimmung im Senat. Der von Donald Trump unterstützte und vom Finanzministerium vorangetriebene Gesetzentwurf könnte den Markt für dollarbasierte Stablecoins, dessen Wert bis 2028 auf über 2 Billionen Dollar geschätzt wird, explodieren lassen. Ein entscheidender Moment für die Kryptosphäre, der die Verwendung des Dollars im Web3 neu definieren könnte.
Der GENIUS Act erreicht eine wichtige Etappe im Senat
Der Markt für Dollar-Stablecoins steht vor dem Eintritt in eine neue Ära. Am Mittwoch stimmte der US-Senat mit 68 zu 30 Stimmen für die Beendigung der Debatte über den GENIUS Act (Guiding and Establishing National Innovation for U.S. Stablecoins Act) und ebnete damit den Weg für eine baldige endgültige Abstimmung.
Vor dem Kreditausschuss verteidigte Finanzminister Scott Bessent diesen Fahrplan:
Ich halte 2 Billionen Dollar für eine sehr vernünftige Zahl, und ich kann mir gut vorstellen, dass sie weit überschritten wird.
Für Bill Hagerty, den Senator, der den Gesetzentwurf eingebracht hat, wird dieses Gesetz „die fiskalische Position der Vereinigten Staaten stärken und die Rolle des Dollars als Reservewährung festigen”. Präsident Donald Trump, der den Text „vor August” unterzeichnen will, sieht in diesen Stablecoins einen wichtigen geopolitischen Vorteil für den Dollar.
Wenn die endgültige Abstimmung erfolgreich ist, könnte der Markt für Stablecoins, der laut Bill Hagerty bereits auf 263 Milliarden Dollar geschätzt wird, eine beispiellose Expansion erleben.
Eine Gesetzgebung zu Stablecoins, die durch US-Staatsanleihen gedeckt sind, wird einen Markt schaffen, der die Verwendung des US-Dollars dank dieser Stablecoins weltweit fördern wird.
Traditionelle Akteure positionieren sich bereits
Die Aussicht auf einen klaren Rahmen weckt das Interesse der Wall Street. Brian Moynihan, CEO der Bank of America, bestätigte, dass die Bank „keine andere Wahl hat”, wenn sie in diesem Wettlauf nicht zurückbleiben will, und bereitet einen eigenen, an den Dollar gekoppelten Token vor. Andere Institute – JPMorgan, State Street und Citi – testen ebenfalls interne Prototypen und setzen auf eine rasche Einführung in den Interbank-Regelungen.
Auf der Seite der Krypto-Emittenten gelang Circle Anfang Juni ein fulminanter Einstieg an der New Yorker Börse: Die CRCL-Aktie stieg am ersten Handelstag um 235 %, was auf ein ungebrochenes Interesse an Geschäftsmodellen auf Basis von Stablecoins hindeutet.
Diese Börsenbegeisterung, verbunden mit Rekordzuflüssen in USDT und USDC, sorgt bereits für Liquidität bei Bitcoin und Ethereum, deren Volumina größtenteils über diese Dollar-Token abgewickelt werden.
Analysten gehen davon aus, dass die Kombination aus einem gesetzlichen Rahmen und dem Einstieg von Bankriesen die Marktkapitalisierung bis 2028 verzehnfachen könnte. Es bleibt abzuwarten, ob das Versprechen von Transparenz und Sicherheit, das der GENIUS Act fordert, ausreichen wird, um die letzten politischen Vorbehalte – allen voran Elizabeth Warren – auszuräumen, die nach wie vor einen „Zeitzünder-Effekt” auf das Finanzsystem befürchten.