Zum ersten Mal hat die Anzahl der USDCs auf der Ethereum-Blockchain (ETH) die der USDTs übertroffen und 40 Milliarden Einheiten erreicht. Der USDT bleibt jedoch weiterhin führend bei der Gesamtzahl der im Umlauf befindlichen Einheiten aller Blockchains, aber der Abstand zwischen den beiden Stablecoins verringert sich von Tag zu Tag.
Die Anzahl der USDCs übersteigt die der USDTs
Messari hatte es vorausgesagt, der Markt hat es getan. Die Anzahl der im Umlauf befindlichen USDC hat die Anzahl der USDT (Tether) auf der Ethereum-Blockchain (ETH) überholt und profitiert davon, indem sie die 40 Milliarden Gesamteinheiten überschreitet.
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels zirkulieren 40,051 Milliarden USDC auf Ethereum gegenüber 39,828 Milliarden USDT.
Beide Währungen sind sogenannte Stablecoins, d. h. Kryptowährungen, die dem Dollarkurs im Verhältnis 1:1 nachempfunden sind. Kurz gesagt: ein USDC oder ein USDT = 1 Dollar.
Die Investition in Stablecoins wird immer attraktiver, da diese viel weniger der Volatilität der Kryptomärkte unterworfen sind. Daher sind sie besonders interessante Investitionen, wenn es beispielsweise zu einem Marktabschwung oder -rückgang kommt.
USDC- und USDT-Einheiten im Umlauf auf Ethereum (ETH) (Quelle: The Block)
Der USDC und der USDT sind auf mehreren verschiedenen Blockchains vertreten und dominieren den Stablecoin-Markt bei weitem. Interessant ist jedoch, dass bei USDC die überwiegende Mehrheit der im Umlauf befindlichen Einheiten auf der Ethereum-Blockchain zu finden ist. Bei Tether (USDT) sind es fast die Hälfte der Token, die sich auf dem Ethereum-Netzwerk befinden.
Rangliste der Stablecoins nach Marktkapitalisierung (Quelle: Coingecko)
Der Tether (USDT) bleibt jedoch auf dem ersten Platz, mit einem Vorsprung von über 30 Milliarden US-Dollar in Bezug auf die Marktkapitalisierung vor dem USD Coin (USDC).
Wie die Grafik unten zeigt, wächst der USDC jedoch weiter, und zwar rasant.
Marktanteile von USDC und USDT (Quelle: The Block)
Der Bodengewinn des USDC ist nicht neu. Bereits Anfang 2021 hatte sich das USDC-Angebot innerhalb von zwei Monaten verdoppelt.
Fast ein Jahr später macht der USDT 53,37% der im Umlauf befindlichen Stablecoins aus, was den niedrigsten je gemessenen Wert darstellt. Der USDC hingegen hat heute mit 29,38% seinen höchsten Stand erreicht.
Der USDT segelt in unruhigen Gewässern
Der Tether war der erste Stablecoin, der auf dem Kryptowährungsmarkt an Bedeutung gewann, da er als einer der ersten auftauchte. Dieser hatte jedoch mehrere rechtliche Rückschläge zu verkraften und wies mehrere Schwachstellen auf, die für seine Nutzer besorgniserregend waren.
Im Jahr 2018 hatten US-Bundesanwälte wegen des Verdachts auf Manipulation des Bitcoin-Kurses mit Tether ermittelt.
Das ausgebende Unternehmen, Tether Limited, hatte stets behauptet, dass sein USDT mit dem Dollar hinterlegt sei, was von Natur aus die Rolle eines Stablecoins ist. Nur musste der Anwalt der Firma 2019 nach einem Kräftemessen mit der Justiz zugeben, dass die USDTs nur bis zu 0,74 $ gedeckt waren. Kurz gesagt, die Nutzer hatten eine geringere Sicherheit als den Wert ihrer Investitionen.
Um das Vertrauen seiner Nutzer zurückzugewinnen und dem Aufstieg seines Hauptkonkurrenten USDC entgegenzutreten, kündigte das Unternehmen im Juli 2021 an, dass es eine detaillierte Prüfung seiner USDTs vorlegen würde. Und nur wenige Tage später wurden die Führungskräfte von Tether von der US-Justiz erneut angeklagt, in den ersten Jahren des Bestehens der Firma durch die Verschleierung wichtiger Transaktionen betrogen zu haben. Ein weiterer schwerer Schlag folgte im Oktober: Tether Limited und Bitfinex wurden mit einer Geldstrafe von 42,5 Millionen US-Dollar belegt, ebenfalls im Zusammenhang mit der Wertgarantie von Stablecoins.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Tether zwar einige Anstrengungen unternommen hat, indem es Hand in Hand mit der Justiz zusammengearbeitet und Adressen mit USDTs eingefroren hat, die als kriminell eingestuft wurden, aber es muss sehr schnell gehandelt werden, um das Vertrauen der Nutzer zurückzugewinnen. Bisher sind mehr als 500 Adressen im Wert von mehreren hundert Millionen US-Dollar eingefroren.
