Im neuesten Bericht von TRM Labs erfahren wir, dass die durch Hacks entwendeten Beträge innerhalb des Kryptowährungs-Ökosystems im ersten Quartal um 70 % zurückgegangen sind. Wir geben einen Überblick über diese Zahlen.
Das Krypto-Ökosystem verzeichnet einen Rückgang der Hacks um 70 %
Regelmäßig werden Kryptowährungen und insbesondere die dezentrale Finanzbranche (DeFi) Opfer von Hacks auf die verschiedenen Protokolle, aus denen sie sich zusammensetzen. Die Vorgehensweisen sind vielfältig und die Höhe der Beute ebenso. Dennoch zeigt der jüngste Bericht des Blockchain-Analyseunternehmens TRM Labs einen Rückgang um 70 % im ersten Quartal dieses Jahres.
Genauer gesagt handelt es sich dabei um die erbeuteten Beträge, nämlich rund 400 Millionen US-Dollar. Die Anzahl der Angriffe bleibt im Vergleich zum ersten Quartal 2022 ähnlich, d. h. weniger als 40 in diesem Jahr gegenüber mehr als 40 im letzten Jahr, wie die folgende Grafik zeigt:
Gestohlene Beträge in Hacks des Krypto-Ökosystems nach Quartalen
TMR Labs weist außerdem darauf hin, dass der Rückgang der gestohlenen Beträge größer war als der Rückgang der Kryptowährungskurse. Bei ETH betrug der Rückgang etwa 45 %.
Darüber hinaus betrug die durchschnittliche Beute im letzten Quartal 10,5 Millionen US-Dollar, während sie im ersten Quartal 2022 bei 30 Millionen US-Dollar lag.
Der Bericht weist auch auf eine Tendenz der Hacker hin, gestohlene Gelder zurückzugeben. Wir erinnern uns übrigens an die Serie Euler Finance, nachdem am 13. März fast 197 Millionen US-Dollar gestohlen worden waren, wurden die Vermögenswerte schließlich bis zum 4. April tröpfchenweise zurückgegeben.
Die Zahlen müssen differenziert werden
Obwohl wir uns zu Recht über einen Rückgang der durch Hacks gestohlenen Kryptowährungen freuen können, sollten wir das Ganze jedoch etwas differenzierter betrachten. Da unser Ökosystem noch sehr jung ist, kann ein einziger Angriff ausreichen, um all diese Daten zu stören.
Um aussagekräftig zu sein, sollten Trends nicht nur über einzelne Quartale, sondern über mehrere Jahre hinweg betrachtet werden, um den Wert der gestohlenen Beträge und die Häufigkeit der Angriffe in Relation zu den Marktbewegungen zu setzen.
Das Blockchain-Analyseunternehmen gibt seinerseits an, dass im Jahr 2022 75 % der gestohlenen Gelder in nur 10 Hacks konzentriert sind. Darüber hinaus weist das erste Quartal ähnliche Merkmale auf wie das dritte Quartal des Vorjahres, als das Jahr katastrophal endete und 2022 zum schlimmsten Jahr in Bezug auf Hacks wurde.
Zu den Gründen, die böswillige Akteure von ihrer Tätigkeit abhalten könnten, zählt TRM Labs unter anderem das Beispiel von Avraham Eisenberg, dem Manipulator des Mango-Market-Protokolls, der im Dezember festgenommen wurde.
Es stimmt zwar, dass das wachsende Interesse der Strafverfolgungsbehörden weltweit an dieser Art von Unfug einzelne Akteure von ihrem Tun abhalten kann, doch bei „professionellen“ Gruppen wie Lazarus könnte dies weniger wirksam sein. Der beste Weg, um Hacks in der Industrie langfristig zu reduzieren, besteht also darin, Hacks weniger profitabel zu machen, insbesondere indem man der Sicherheit von DeFi-Anwendungen weiterhin eine immer größere Bedeutung beimisst.
