Der Wechsel zu PoS ist für Ethereum von großer Bedeutung, da er die Anreize für die Validierung der Ethereum-Blockchain verändert
Das Ethereum-Upgrade, ehemals Ethereum 2.0 oder Eth2, ist eines der am meisten erwarteten Upgrades in der Welt der Blockchain-Technologie, und Ethereum-Anleger können es kaum erwarten.
Während der Name Eth2 bestehen blieb, hat die Ethereum Foundation selbst die Terminologie geändert. Heute würde man sie einfach als „Konsensschicht“ bezeichnen, die auf der ursprünglichen Blockchain arbeitet.
Das Upgrade, das in mehreren Phasen eingeführt wird, soll das Ethereum-Netzwerk skalierbarer und zugänglicher machen und die Sicherheit des Netzwerks erhöhen.
Das bevorstehende Upgrade von Ethereum umfasst mehrere Änderungen an der Infrastruktur des Netzwerks, beginnend mit dem Wechsel von Proof-of-Work- (PoW) zu Proof-of-Stake- (PoS) Konsensmechanismen, gefolgt von Sharding-Chains und weiteren Aktualisierungen im Laufe der Zeit.
Eine Proof-of-Stake-Blockchain
Der Wechsel zu PoS ist für Ethereum von Bedeutung, da er die Anreize für die Validierung der Ethereum-Blockchain verändert.
Zuvor betrieben Miner die Nodes und benötigten viel Energie, um den nächsten Block zu schürfen.
Diese beiden Elemente – Miner und Energie – werden im PoS-Konsensmechanismus eliminiert und durch Validatoren und Staking ersetzt, was zu einer mehr als 99,9-prozentigen Reduzierung der Energie führt.
Die Validatoren müssen 32 ETH einzahlen, um am zufälligen Validierungsprozess teilzunehmen, bei dem sie vom Netzwerk für die Validierung von Transaktionen bezahlt werden.
Wenn ein Validator nicht online ist und seine Aktionen nicht ausführen kann, kann die Blockbelohnung für diesen spezifischen Validator sinken. Böswillige Versuche von Validierern, das Netzwerk zu kompromittieren, würden zu einem schlechteren Ergebnis führen, da ihre Einlage von 32 ETH „zerschlagen“ werden könnte.
Die Vorteile von PoS für Ethereum im Überblick:
- Proof-of-Work erforderte GPUs (Graphic Processing Units), um am Mining-Prozess teilnehmen zu können; die Nachfrage war so hoch, dass der reguläre Markt von Engpässen bei bestimmten GPU-Serien betroffen war
- Weniger Zentralisierungsrisiko, da jeder ein Staker werden kann
- ETH-Emissionen fielen von 4,3% auf 0,43%, was zusammen mit den verbrannten ETH (seit EIP-1559) deflationär wirken kann
- Strenge Strafen für schlechte Akteure; Angreifer können als Staker entfernt werden, und es gibt auch wirtschaftliche Strafen
Die Verschmelzung: Beacon Chain + Ethereum Mainnet
Die erste Phase begann mit dem „Beacon Chain“-Upgrade, das am 1. Dezember 2020 live ging.
Die Beacon Chain beinhaltete die Funktion für natives Staking auf der Ethereum-Blockchain als Grundlage für die Umstellung auf PoS. Die neue bevorstehende „Verschmelzung“ wird die Beacon Chain mit dem Ethereum-Mainnet kombinieren.
In der letzten Phase liegt der Fokus auf dem Sharding der Blockchain. Um die Skalierbarkeit des Ethereum-Mainnets zu verbessern, werden in Zukunft alle Operationen auf 64 Shard Chains ausgeführt.
Ethereum Merge (via Ethereum Foundation)
Durch diese Sharding-Technik wird es billiger, Layer-2-Blockchains auf Ethereum aufzubauen; die Kosten für Rollup/Bundle-Transaktionen werden sinken, ebenso wie die Speicherspezifikationen, die für den Betrieb eines Ethereum-Full-Nodes erforderlich sind.
Nach dem Merge kommt mehr für Ethereum
Auf der Ethereum Community Conference, die vom 19. bis 21. Juli in Frankreich stattfand, sprach Ethereum-Mitbegründer Vitalik Buterin darüber, was nach dem Merge kommen wird.
Buterin sagte, dass die Umstellung auf PoS, die Erhöhung der Skalierbarkeit und die Verschmelzung nur einige der ersten Serien von Upgrades sind
„Ethereum kann heute etwa 15-20 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten. Dieses Ethereum einschließlich der Rollups, einschließlich des Shardings […] wird in der Lage sein, 100.000 Transaktionen pro Sekunde zu verarbeiten. „
Um diese 100.000 Transaktionen pro Sekunde in die richtige Perspektive zu rücken, führt der Zahlungsdienstleister VISA im Durchschnitt nur 1.7000 Transaktionen pro Sekunde aus; Bitcoin nur etwa 4,6 pro Sekunde.
Buterin hat auch schon die Namen für die nächsten Phasen (sie standen auch auf der ursprünglichen Roadmap) – ’surge‘ (beinhaltet das Sharding), ‚verge‘ (Verkle Bäume), ‚purge‘ (Bereinigung der alten Netzwerkgeschichte) und ’splurge‘ (‚All the other fun stuff‘).
Außerdem sagte Buterin den interessierten Community-Mitgliedern in Frankreich, dass er denkt, dass Ethereum „gerade mal zu 40% fertig ist“. Nach der Verschmelzung, die im September stattfinden soll, wird es bei „ungefähr 55%“ liegen.
Hier ist die vollständige Roadmap von Ethereum, einschließlich der nächsten Phasen nach der Verschmelzung:
Ethereum Consensus Layer (‚Eth2‘) Roadmap
Aufregende Zeiten stehen für Ethereum bevor
Vitalik und andere haben seit 2013 an Ethereum gearbeitet.
Im August 2014 startete der heute legendäre Ethereum ICO, das erste Mal, dass man ETH in einem öffentlichen Verkauf kaufen konnte.
Mit den Erlösen hat das Team die Ethereum-Blockchain und -Technologie weiter ausgebaut. Auch wenn sie ihre Schwächen hat, ist Ethereum immer noch das größte Blockchain-Ökosystem da draußen, mit einem enormen Netzwerkeffekt.
Im September soll die Verschmelzung endlich stattfinden. Zusammen mit der bevorstehenden Einführung von Shard Chains werden Skalierbarkeit, Sicherheit und Zugänglichkeit durch das Upgrade positiv beeinflusst werden
