Die Sell in May and Go Away-Sequenz hatte den Kryptomarkt fundamental und technisch unter starken Druck gesetzt, aber das Wesentliche war in letzter Minute bewahrt worden: die Erhaltung der Pivot-Unterstützungszone von 24.000/25.000 US-Dollar. Der Markt entwickelte diese Woche einen Aufwärtsimpuls, der die technische Hoffnung in sich trägt, einen neuen Widerstand zu finden.
Bitcoin führt den Kryptomarkt an
An der Börse hat sich die Geschichte daran gewöhnt, sich zu wiederholen, und der Kryptomarkt ist keine Ausnahme von dieser Regel. Diese Woche mit steigenden Bitcoin-Kursen mag viele überraschen, da sie gegen den Strom der großen Aktienindizes schwimmt, die eine Sequenz von Gewinnmitnahmen gestartet haben.
In Wirklichkeit ist das aber nicht verwunderlich. In den letzten drei Monaten des Jahres 2022 tritt die gleiche Situation ein wie während des FTX-Konkurses. Damals hatte der Bitcoin-Kurs einen neuen Tiefststand erreicht und war kurzzeitig unter 15.000 US-Dollar (im Future-Kontrakt) gefallen, während die riskanten Anlagen an der Börse ab Oktober 2022 eine neue mittelfristige Haussephase begonnen hatten.
Der Bitcoin-Kurs hatte damals den Anschluss verpasst, da er aufgrund der massiven Abhebungen von den zentralen Plattformen völlig unempfänglich für die Rückkehr des Risikoappetits war.
Im Zeitraum Mai/Juni wiederholte sich das gleiche Muster. Der Bitcoin-Kurs war nicht in der Lage, mit dem Aufwärtstrend der großen Aktienindizes Schritt zu halten. Dies galt insbesondere für den Nasdaq, aber auch für die gesamte IT-Branche, die ihre historischen Höchststände wieder erreichte.
Der Kryptomarkt, der in seinen regulatorischen und rechtlichen Schwierigkeiten und der Sicherheit der Gelder gefangen ist, war sogar wasserdicht, als der Abwärtstrend des US-Dollars auf dem Devisenmarkt wieder einsetzte. Dennoch wirkt dieser Top-Faktor in der Regel mit einer umgekehrten Korrelation auf den Kryptopreis.
Daher sollte die Erholung des Bitcoin-Kurses auf der entscheidenden Unterstützung von 24.000 / 25.000 US-Dollar als einfacher Aufholprozess und Angleichung an riskante Anlagen gelesen werden, ähnlich wie es im Januar geschehen war.
Natürlich verleihen die ermutigenden Signale aus der institutionellen Beteiligung (neues Jahreshoch bei der Messung des Open Interest auf Krypto-Futures) diesem Aufschwung Struktur. Sollte sich der Aufschwung auch bei Wochenschluss bestätigen, würde er neue Aufwärtsziele ermöglichen.
Bei den Altcoins dürfte Bitcoin mit einem Ziel von 57% für die BTC-Dominanz weiterhin überdurchschnittlich abschneiden.
Chart von TradingView, der die Dominanz von Bitcoin in japanischen Kerzen und die Dominanz von Ethereum in Schlusskursen zeigt
Der nächste Widerstand: 33.000 US-Dollar
Der Aufwärtstrend, der am vergangenen Freitag beim Bitcoin-Kurs begann, ist interessant, auch wenn er nur eine verspätete Rückkehr zum Muster des Aktienmarktes darstellt. Denn dieser Impuls hat die seit Anfang Mai bestehende korrektive Kompression nach oben verlassen und ist Teil der fraktalen Konstruktion, die seit Anfang des Jahres besteht.
Es handelt sich in der Tat um die fünfte identifizierbare Aufwärtswelle, deren theoretisches Ziel bei 33.000 USD liegt, was 0,618 der Ausdehnung der Welle 3 entspricht, die auf das Tief der Welle 4 übertragen wurde. Dieses Ziel entspricht auch dem chartistischen Widerstand bei 32.800 USD, den Tiefstständen vom Januar 2022, sowie dem 50%-Retracement des gesamten Bärenmarktes von 2021/2022.
Folglich handelt es sich hier um das bullische Ziel und zwar solange, wie die neue Unterstützung bei 28.800 US-Dollar verteidigt wird.
Grafik, die mit der TradingView-Website erstellt wurde und die wöchentlichen japanischen Kerzen des BTC-Future-Kurses an der CME zeigt
