Obwohl der Kryptomarkt nach dem Abgang von Changpeng Zhao seine Widerstandsfähigkeit bewiesen hat, sieht sich Binance mit einer entschlossenen Securities and Exchange Commission (SEC) konfrontiert, die die Einigung mit dem US-Justizministerium (DOJ) als Stärkung ihrer eigenen Klage ansieht. Die SEC verfolgt Binance wegen Betrugsvorwürfen im Zusammenhang mit Wertpapieren und wegen der Täuschung von Investoren und Regulierungsbehörden.
Aufruhr bei Binance und Binance.US
Die jüngsten Affären von Binance werden niemandem entgangen sein: Nach jahrelangem Tauziehen zwischen dem Riesen unter den Kryptowährungshandelsplattformen und dem US-Justizministerium (DOJ) musste Changpeng Zhao schließlich seinen Posten als Geschäftsführer aufgeben und wurde vor kurzem sogar gezwungen, den Vorsitz des Verwaltungsrats von Binance.US, dem amerikanischen Zweig der Börse, abzugeben.
Nachdem Binance eine Rekordstrafe von 4,3 Milliarden US-Dollar zahlen musste, wurde Richard Teng der Nachfolger von „CZ“, der bis zu seinem Prozess im Februar nächsten Jahres in den USA bleiben muss, da der Richter befürchtet, dass er versuchen könnte, seinem Schicksal durch Flucht in die Vereinigten Arabischen Emirate zu entgehen.
Der Abgang von Changpeng Zhao, einer Schlüsselfigur des Krypto-Ökosystems, hätte zu einem erheblichen Rückgang der Kryptowährungen führen können, doch das Gegenteil war der Fall. Im Gegenteil, die Anleger sahen in dieser Wendung eine Gelegenheit für Binance, wieder voll durchzustarten, nachdem sich das Damoklesschwert, das vom amerikanischen DOJ und der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) hochgehalten wurde, in Luft aufgelöst hatte.
Doch obwohl der Kryptomarkt wieder einmal seine Widerstandsfähigkeit bewiesen hat, hat Binance noch einen weiten Weg vor sich, um an sein früheres goldenes Zeitalter heranzukommen. Während die Plattform Anfang 2023 noch einen Marktanteil von 70% hatte, sind es heute nur noch 45% des Marktes.
Marktanteile der Krypto-Börsen außerhalb des US-Dollars
Aber nicht nur das DOJ hatte mit Binance noch eine Rechnung offen.
Die SEC von Gary Gensler will es nicht dabei belassen
Die Securities and Exchange Commission (SEC), die US-Bundesbehörde unter der Leitung von Gary Gensler, hat vor, ihre Stimme zu erheben. Einem Bericht von Bloomberg zufolge erklärte die amerikanische SEC gestern, am Freitag, den 8. Dezember, dass die Vereinbarung zwischen Binance und dem DOJ ihren eigenen Fall „stärkt“.
Von welchem Fall ist die Rede? Anfang Juni war der Kryptomarkt in die roten Zahlen gerutscht, nachdem die SEC angekündigt hatte, dass sie Binance und seinen Ex-Chef Changpeng Zhao wegen angeblichen Wertpapierbetrugs verklagen würde, weil sie ihren US-Kunden erlaubt hatten, ihre internationale Plattform statt ihrer lokalen Niederlassung zu nutzen, was auch vom US-Justizministerium beanstandet wurde.
Dieser Fall, der also noch anhängig ist, behauptete übrigens, dass die Kryptowährungen BNB, BUSD, SOL, ADA, MATIC, FIL, ATOM, SAND, MANA, ALGO, AXS und COTI als Wertpapiere betrachtet werden sollten.
Obwohl die SEC nicht ausdrücklich erklärt hat, wie sie zu dieser Ansicht gelangt ist, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie sich auf die Tatsache stützt, dass Changpeng Zhao sich der ihm vorgeworfenen Taten schuldig bekannt hat. Das nächste Datum, auf das man in dieser Hinsicht achten sollte, ist wahrscheinlich der 24. Februar 2024, an dem der ehemalige CEO von Binance verurteilt wird.
