Ein Verbrechen, das sich nicht auszahlen wird? Im Laufe des gestrigen Tages wurden in Paris fünf Personen wegen des Diebstahls mehrerer nicht fungibler Token (NFTs), darunter Bored Apes, angeklagt. Ein Beweis dafür, dass die Strafverfolgungsbehörden immer besser auf diese neuen Arten von Diebstählen reagieren
In Paris wurden fünf Personen wegen des Diebstahls von NFTs angeklagt
Die Staatsanwaltschaft bestätigte gegenüber der AFP, dass die fünf Personen diese Diebstähle zwischen Ende 2021 und Anfang 2022 durchgeführt hätten. Es handelte sich um Phishing: Sie hätten den Opfern vorgegaukelt, sie könnten ihre Profilbilder animieren und so die Informationen abrufen, die es ihnen ermöglichten, die nicht fungiblen Token zu stehlen.
Es wurden mehrere Sammlungen ins Visier genommen, aber wenig überraschend war es der Bored Ape Yacht Club (BAYC), der den Tätern am meisten einbrachte. Es wurde eine Münze im Wert von fast einer Million Dollar gestohlen. Die Polizei hat insgesamt fünf Opfer identifiziert, von denen einem 3 NFTs gestohlen wurden. Der Wert des Betrugs soll sich auf 2,5 Millionen US-Dollar belaufen.
Die Verdächtigen sollen zwischen 1998 und 2003 geboren worden sein und in Paris, Caen bzw. Tours wohnen. Die Eltern eines von ihnen wurden laut der Staatsanwaltschaft ebenfalls in Polizeigewahrsam genommen und später ohne Anklageerhebung wieder freigelassen. Zwei von ihnen sollen sich um die gefälschte Website und das Marketing gekümmert haben, während die anderen drei für die angebotenen falschen Dienstleistungen geworben haben sollen.
Ein Twitter-Nutzer, der die Ermittlungen initiiert hat
Nach Angaben von Christophe Durand, dem Leiter des Verfahrens, war es ein Twitter-Nutzer, der ursprünglich auf eigene Faust ermittelt hatte. Er habe den Fall den Ordnungskräften gemeldet, die seine Angaben überprüft hätten, um die Beschuldigten anzuklagen.
NEW ARTICLE LIVE: French phishing scammers that’ve stolen millionshttps://t.co/BHBHBGGobH.
– ZachXBT (@zachxbt) August 8, 2022
Eine Computerschule, der einer der Verdächtigen vermutlich angehört, hatte auf die Nachricht reagiert und erklärt, dass sie die Meldung an ihre Teams weitergeleitet habe:
Danke für die Meldung, ich leite sie an unsere pädagogischen und administrativen Teams weiter. Ich bitte Sie auch, sich über Ihre Rechte zu informieren und sich an die Behörden zu wenden unter https://t.co/WXwKhgRstn .
– 42 (@42born2code) August 9, 2022
Die Strafverfolgungsbehörden bilden sich in der Blockchain aus
Die Ermittlungen waren am 23. August von der Staatsanwaltschaft durch die Zentralstelle für die Bekämpfung der Kriminalität im Zusammenhang mit Informations- und Kommunikationstechnologien (OCLCTIC) eingeleitet worden. In Frankreich wie auch anderswo mussten sich die Strafverfolgungsbehörden in diesen neuen Technologien schulen lassen, um Kriminelle besser aufspüren zu können.
Wie wir Ihnen in unserem Interview mit Major Erwan Bouliou erklärt haben, beginnen die Polizeikräfte, spezielle Schulungen für diese Art von Straftaten zu absolvieren. Insbesondere der NFT-Sektor ist relativ neu, daher ist die Ausbildung zu diesem Thema entscheidend für die Verfolgung von Straftätern.
