Ein Pfund Sterling (GBP), um die SVB UK weiterzuführen. Die Bank HSBC hat die britische Tochtergesellschaft der Silicon Valley Bank (SVB) für ein symbolisches Pfund gekauft. Das Manöver soll es den Kunden ermöglichen, weiterhin Geschäfte zu tätigen. Wir beschäftigen uns mit den Folgen des US-Bank Runs in Großbritannien und anderen Teilen der Welt
HSBC UK kauft die britische Niederlassung von SVB
Eine Rettung auf der anderen Seite des Ärmelkanals. Während die US-Notenbank die Notenpresse anwarf, um die SVB und ihre Schwestergesellschaft Signature zu retten, begannen sich die Folgen des Bank Runs über die USA hinaus auszubreiten. Die Kunden der britischen Tochtergesellschaft der SVB standen seit dem Zusammenbruch der Muttergesellschaft vor dem Nichts und hatten keine Möglichkeit mehr, ihre Geschäfte abzuwickeln.
Der britische Premierminister Rishi Sunak und die Bank of England führten daher die ganze Nacht hindurch Gespräche mit der örtlichen HSBC-Tochter, um eine Lösung zu finden. Und die wurde nun gefunden: HSBC UK kauft SVB UK für ein symbolisches Pfund. Die Übernahme gilt ab sofort und soll es den Kunden der Bank ermöglichen, Geld zu überweisen und abzuheben oder andere übliche Aktionen durchzuführen. Die Nachricht wurde von Jeremy Hunt, dem britischen Finanzminister, bestätigt:
This morning, the Government and the Bank of England facilitated a private sale of Silicon Valley Bank UK to HSBC.
Einlagen werden geschützt, ohne Steuerunterstützung
I said yesterday that we would look after our tech sector, and we have worked urgently to deliver this promise
– Jeremy Hunt (@Jeremy_Hunt) March 13, 2023
Nach Informationen der Financial Time waren mehrere potenzielle Käufer an der Sache dran. Dazu gehörten britische Banken wie OakNorth oder die Bank of London, aber auch ein mysteriöser Käufer aus dem Nahen Osten. Die Verhandlungen wurden jedoch zugunsten der britischen Niederlassung des Finanzriesen HSBC abgeschlossen.
Insgesamt hatte die SVB UK über 6 Milliarden US-Dollar an ausstehenden Krediten, und die Einlagen ihrer Kunden beliefen sich auf über 8 Milliarden US-Dollar. Jeremy Hunt stellt klar, dass die Einlagen „ohne Unterstützung der Steuerzahler“ geschützt werden. Wie das US-Finanzministerium achtet auch die britische Regierung besonders darauf, nicht den Eindruck zu erwecken, dass die Ersparnisse der Bürger die Banken retten werden.
Greift die Ansteckung auf Großbritannien über?
Der internationale Bankensektor ist von diesem Bank Run aus den USA tatsächlich betroffen. An der Börse sind die Bankwerte heute Morgen eingebrochen: Die Aktie der Credit Suisse hat beispielsweise einen historischen Tiefststand erreicht. Vor allem in Großbritannien ist der UK100-Index, der die 100 größten Unternehmen an der Londoner Börse umfasst, stark eingebrochen:
UK100 taucht in einem besonders angespannten Umfeld stark ab
Wird sich die Ansteckung auch anderswo in Europa ausbreiten? Das ist natürlich die Frage, die sich der Alte Kontinent stellt. In Frankreich zeigte sich Finanzminister Bruno Le Maire heute Morgen gegenüber France Info beruhigt:
“ Wir verfolgen die Situation in den USA sehr genau, aber es gibt keinen spezifischen Alarm für das französische Bankensystem, das solide ist „
Der Minister für öffentliche Finanzen bekräftigte zudem, dass die französischen Banken nicht direkt gegenüber SVB exponiert seien. Dennoch scheint auch im Hexagon ein Wind der Panik zu wehen. Der CAC40 ist heute Morgen deutlich gefallen und weist -2,57% auf. Sicher ist, dass die Auswirkungen des Zusammenbruchs der beiden US-Banken noch nicht absehbar sind. Die Woche wird daher für den Bankensektor entscheidend sein.
