Die Regierung von El Salvador hat bekannt gegeben, dass ihre Chivo-Wallet nun auch im App Store für europäische Nutzer verfügbar ist. Das bedeutet, dass ein Teil der von der salvadorianischen Diaspora gesendeten Gelder nun in Bitcoin (BTC) empfangen werden kann. Eine Bedrohung für grenzüberschreitende Zahlungsdienste ?
Chivo jetzt auch in Europa erhältlich
Die Chivo-Wallet hat über den App Store von Apple einen diskreten Einzug in Europa gehalten. Die Wallet, die von der Regierung vorgeschlagen wurde, als El Salvador Bitcoin einführte, war bislang auf die Nutzer des Landes beschränkt.
Bisher ist Chivo nicht auf Google Play und damit auf Android-Geräten verfügbar. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass dies in Kürze der Fall sein wird. Morgen wird die salvadorianische Regierung das Portfolio den Auswanderern vorstellen:
🔴 NEWS
Die bitcoin-Wallet der Regierung von El Salvador ist im europäischen AppStore erhältlich.
► Diaspora kann künftig gebührenfrei Geld in die Heimat schicken, indem sie @WesternUnion & co
► Die Regierung wird eine Visio über Teams veranstalten, um sie den Expats vorzustellen pic.twitter.com/XKpRziHhPv
– Grégory Raymond (@gregory_raymond) February 22, 2022
Das Direktorat für Wirtschaftsbeziehungen, das Direktorat für Diaspora und Entwicklung sowie das Wirtschaftsministerium werden eine Präsentation über Microsoft Teams abhalten, um im Ausland lebende Salvadorianer zur Nutzung des Portfolios zu motivieren.
Internationale Überweisungen: eine Schlüsselherausforderung für El Salvador
Die Nachricht ist deshalb so bemerkenswert, weil ein Großteil des BIP El Salvadors aus der Diaspora stammt, d.h. von Salvadorianern, die außerhalb des Landes leben. Laut Daten der World Bank basierten 24 % des BIP von El Salvador auf diesen Rücküberweisungen. Insgesamt würden 70 % der Einwohner des Landes Zahlungen aus dem Ausland erhalten.
Die Bereitstellung von Chivo in Europa ist daher eine besonders entscheidende Herausforderung für das Land, das alles auf Bitcoin gesetzt hat. Präsident Nayib Bukele hatte bereits erklärt, dass Zahlungsdienste wie MoneyGram oder Western Union große Verluste erleiden könnten, wenn sich die Nutzung von BTC ausbreitet.
Er schätzte im September letzten Jahres, dass nun 400 Millionen US-Dollar mithilfe von BTC verschickt werden könnten. Das ist eine nicht unerhebliche Summe, wenn man bedenkt, dass die Diaspora im letzten Jahr fast 6 Milliarden US-Dollar an Geldern nach El Salvador überwiesen hat.
Wird die Regierung erfolgreich sein? Bereits jetzt hat eine Mehrheit der Einwohner des Landes die Chivo-Wallet übernommen. Wenn es ihm gelingt, auch einen großen Teil der Diaspora zu begeistern, wird dies als ein großer Coup für die Verteidiger von Bitcoin gesehen werden… Egal, was der IWF dazu sagt.
