Durch den Deal wird die Kryptobörse Binance zu einem der beiden größten Eigentümer des 104 Jahre alten Verlags
Binance, die weltweit größte Kryptobörse nach Volumen, investiert 200 Millionen Dollar in den Magazin- und Digitalverlag Forbes.
Laut CNBC wird Binance durch die strategische Investition zu einem der beiden größten Eigentümer von Forbes, wobei die Börse auch zwei von insgesamt neun Sitzen im Verwaltungsrat erhält. Dies ist Teil des Plans des Verlags, mit einer börsennotierten SPAC (Special-Purpose Acquisition Company), Magnum Opus Acquisition Limited, zu fusionieren. Nach der SPAC-Fusion wird Forbes an der New Yorker Börse unter dem Kürzel FRBS.
notiert sein.
Binance beteiligt sich mit 200 Millionen Dollar an @Forbes
„Dies ist der erste Schritt in einen Markt, der wirklich großes Potenzial hat, wenn es um die Annahme von Web 3.0-basierten Tools geht „https://t.co/mDIRMHC4dT
– Binance (@binance) February 10, 2022
„Mit der Investition von Binance in Forbes verfügen wir nun über die Erfahrung, das Netzwerk und die Ressourcen der weltweit führenden Kryptobörse und eines der erfolgreichsten Blockchain-Innovatoren der Welt“, sagte Forbes-CEO Mike Ferdele in einer Erklärung, die die Ankündigung begleitet.
Forbes beschreibt sich selbst als ein „globales Medienunternehmen, das sich auf Wirtschaft, Investitionen, Technologie, Unternehmertum, Führung und Lifestyle konzentriert“. Der Verlag ist bekannt für seine Rangliste der Milliardäre der Welt, auch wenn Binance-CEO Changpeng ‚CZ‘ Zhao es noch nicht auf die Liste geschafft hat; der Milliardärs-Index des konkurrierenden Verlags Bloomberg schätzt sein Vermögen auf 96 Milliarden Dollar.
Die Investition von Binance spiegelt die wachsende Schlagkraft des Kryptowährungssektors wider, der Millionen in Lobbyarbeit, Sportsponsoring und Übernahmen investiert hat. In zunehmendem Maße erstrecken sich die M&A-Bewegungen nun über die engen Grenzen des Kryptowährungsraums hinaus; letzten Monat wurde berichtet, dass die Kryptobörse BitMEX das Bankhaus von der Heydt, eine der ältesten Banken in Deutschland, erwerben möchte.
Die Übernahme von Forbes durch Binance erfolgt in einer Zeit, in der die Börse mit regulatorischen Problemen zu kämpfen hat. Letzten Monat fand eine Reuters-Untersuchung heraus, dass Zhao Berichten zufolge Bedenken von leitenden Mitarbeitern über die KYC-Prüfungen (Know-Your-Customer) der Börse ignoriert hatte, neben anderen regulatorischen Mängeln.
Interessanterweise kommt der Deal etwas mehr als ein Jahr nachdem Binance Forbes verklagt hat.
Im November 2020 reichte Binance eine Verleumdungsklage gegen Forbes und zwei Reporter wegen einer Geschichte mit dem Titel „Leaked ‚Tai Chi‘ Document Reveals Binance’s Elaborate Scheme to Evade Bitcoin Regulators“ ein. Die Börse behauptete, der Artikel enthalte „zahlreiche falsche, irreführende und verleumderische Aussagen über Binance“. Zhao wies die Behauptungen in dem Bericht in einem inzwischen gelöschten Tweet zurück, indem er sie als „FUD“ abtat und feststellte, dass „der gesamte Artikel auf einem Dokument einer dritten Partei beruht“, das nicht von einem Binance-Mitarbeiter erstellt wurde. „Jeder kann ein „Strategiedokument“ erstellen“, sagte Zhao zu der Zeit, „aber das bedeutet nicht, dass Binance ihnen folgt.“
Binance hat die Klage vor einem Jahr stillschweigend fallen gelassen.
In einer Erklärung, in der er die Investition von Binance in Forbes ankündigte, sagte Zhao: „Mit dem Voranschreiten der Web-3- und Blockchain-Technologien und dem Erwachsenwerden des Kryptomarktes wissen wir, dass die Medien ein wesentliches Element sind, um das Verständnis und die Aufklärung der Verbraucher auf breiter Basis zu fördern.“
