Die Plattform Celsius hat bei einem Gericht einen Antrag gestellt, der darauf abzielt, einen Teil seiner Nutzer auszuzahlen. Sollte dem Antrag stattgegeben werden, würden 50 Millionen US-Dollar an ihre ursprünglichen Besitzer zurückfließen. Dies gilt jedoch nur für Kunden, die Vermögenswerte bei Celsius auf Konten mit nicht-spekulativem Zweck deponiert haben.
Celsius möchte Abhebungen für bestimmte Kunden wieder einführen
Die zuvor für bankrott erklärte Celsius hat nun angekündigt, dass sie einen Teil der Gelder, die ihren Kunden gehören, zurückgeben möchte. Sollte das zuständige Gericht dem Antrag zustimmen, würden 50 Millionen US-Dollar frei, die an die Kunden zurückgegeben werden könnten, die ihre Gelder nicht spekulativ bei Celsius angelegt hatten.
Celsius teilt die Portfolios seiner Kunden auf zwei verschiedene Arten auf: solche, die zur Erzielung von Einnahmen eingerichtet wurden (Earn & Borrow), und solche, die zur Aufbewahrung von Kryptowährungen bestimmt sind. Aus rechtlicher Sicht gehören die Gelder in letzteren Fällen weiterhin ihren ursprünglichen Besitzern.
Allerdings handelt es sich hierbei nur um einen kleinen Teil dieser Portfolios. Insgesamt belaufen sich die Depotkonten der Celsius-Kunden auf 210 Millionen US-Dollar. Im Vergleich zu den insgesamt 4,3 Milliarden US-Dollar, die Celsius seinen Kunden, die am Earn-Programm teilgenommen haben, schuldet, ist dies ein lächerlicher Betrag.
Der Antrag wurde gestellt, nachdem Kunden von Celsius mit Einlagenkonten bei dem Unternehmen gefordert hatten, dass ihre Gelder unabhängig von dem Insolvenzverfahren zurückgegeben werden sollten. In der Klageschrift heißt es:
“ Die Schuldner haben erhebliche Vermögenswerte in Kryptowährungen identifiziert, von denen sie glauben, dass sie nicht zu ihrem Vermögen gehören und für die die Schuldner nicht glauben, dass sie nach geltendem Recht einen zulässigen Klagegrund haben. Daher halten es die Schuldner für fair und angemessen, den Kunden zu diesem Zeitpunkt zu erlauben, diese Kryptowährungsvermögenswerte abzuziehen. „
Bald werden neue Gelder freigegeben?
Celsius wird erst am 6. Oktober eine Antwort auf seine Anfrage erhalten. Obwohl es sich hierbei nur um einen ersten Schritt von Celsius gegenüber einem Teil seiner Kunden handelt, ist es möglich, dass sich eine solche Entscheidung auf einen größeren Teil von ihnen ausdehnt, wie aus einer gestern auf Twitter geteilten Erklärung hervorgeht:
Während der heutige Antrag, der bei einer späteren Anhörung geprüft wird, nur für eine bestimmte Gruppe von Kunden gelten würde, bereiten wir uns darauf vor, Angelegenheiten im Zusammenhang mit allen Kunden zu adressieren, da wir weiter voranschreiten. We continue to pursue all available avenues as quickly as possible.
– Celsius (@CelsiusNetwork) September 1, 2022
“ Obwohl der heutige Antrag, der in einer späteren Anhörung behandelt wird, nur für eine bestimmte Gruppe von Klienten gilt, bereiten wir uns darauf vor, die Fragen aller Klienten zu behandeln, wenn wir weiter voranschreiten. Wir werden weiterhin alle verfügbaren Wege so schnell wie möglich verfolgen. „
Nach einem Dokument, das Mitte August von der Anwaltskanzlei Kirkland & Ellis eingereicht wurde, sollte Celsius bis Oktober in die Verlustzone geraten. Aufgrund eines Formfehlers enthüllte das Unternehmen jedoch, dass es mehr als 60 Millionen US-Dollar in bar und nicht in Kryptowährungen erhalten sollte, was es etwas länger atmen lassen würde.
