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„Keine rechtliche Frage“ – Ein Video von Gary Gensler enthüllt, dass er 2018 offen für Kryptowährungen war.

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Gary Gensler, der Leiter der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC), gilt in der Krypto-Community als Schreckgespenst. Auf seinem Kreuzzug gegen die Unternehmen und Einrichtungen der Branche in den letzten Monaten wurde er heftig kritisiert. Ein kürzlich auf Twitter geteiltes Video zeigt jedoch, dass Gary Gensler der Branche nicht immer so feindlich gesinnt war…

Ein Video, das viel über Gary Genslers frühere Positionierung aussagt

Bevor er an die Spitze der SEC kam, war Gary Gensler Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Und er hielt unter anderem Vorlesungen zum Thema Blockchain und Kryptowährungen. Ein Auszug aus seinen Vorlesungen aus dem Jahr 2018 ist auf Twitter gelandet und zeigt einen SEC-Chef, der Kryptowährungen gegenüber weitaus aufgeschlossener ist, als er es derzeit ist.

Gary Gensler war damals nämlich der Ansicht, dass die Branche nicht wirklich ein Thema für die Regulierung sei. Er behauptete daher Folgendes:

„Drei Viertel des Marktes sind keine Wertpapiere (securities), sondern nur Waren, Bargeld, Krypto. […] Das ist aus rechtlicher Sicht nicht besonders relevant.“

Diese Aussage überrascht, da Gary Gensler gerade diesen Begriff zu seinem jüngsten Steckenpferd gemacht hat. So behauptete er, dass die meisten Kryptowährungen „Wertpapiere“ seien, darunter auch der Ether (ETH), der auf Staking-Mechanismen beruht.

Die Krypto-Community reagiert auf das Video

Das Video hat natürlich eine Krypto-Gemeinde auf den Plan gerufen, die in Bezug auf die SEC besonders verbrüht ist. Als Professor am MIT hatte Gary Gensler offenbar eine wesentlich zurückhaltendere Haltung gegenüber Kryptowährungen. Der CEO von Coinbase, Brian Armstrong, der derzeit mit der SEC kämpft, reagierte nur kurz auf das Video:

Einige Kommentatoren wiesen jedoch darauf hin, dass sich der Kryptomarkt seit 2018 stark verändert hat und dass die Explosion der Kurse und bestimmter Bereiche wie der dezentralen Finanzwirtschaft (DeFi) dazu beigetragen haben muss, die Meinung des SEC-Direktors zu ändern. Aber ist das legitim? Immerhin beruht die Beurteilung des Status eines Vermögenswerts als Wertpapier auf einem Test, dem Howey-Test. Und dieser ändert sich nicht, unabhängig davon, um welche Beträge es geht.

2018 behauptete Gary Gensler, dass „in den drei Rechtsordnungen [einschließlich der USA], die dem Howey-Test folgen, […] drei Viertel der Märkte keine Wertpapiere sind“. Die Art dieser Vermögenswerte hat sich nicht geändert, nur ihr Umfang… Und die Position, die Gary Gensler innehatte, der nun zum Chef der SEC aufgestiegen ist. Es stellt sich also die Frage, warum er eine so scharfe Wende hin zu einer starken Regulierung des Sektors vollzogen hat.

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