Kunden von FTX Japan können ab morgen wieder Einlagen in Krypto- und Fiat-Währung abheben, teilte die japanische Tochtergesellschaft der insolventen Kryptobörse FTX am Montag mit.
Der Abhebungsprozess wird über Liquid Japan abgewickelt, eine Krypto-Handelsplattform, die FTX im letzten Frühjahr gekauft hat. Die Ankündigung des Unternehmens erfolgte, nachdem FTX Japan im November letzten Jahres die Abhebungen pausiert hatte, als das Kryptoimperium des Gründers und ehemaligen CEO Sam Bankman-Fred zusammenbrach.
Das in Tokio ansässige Unternehmen gab an, dass Kunden, die berechtigt sind, ihre Gelder abzuheben, bereits per E-Mail über den Prozess benachrichtigt wurden, bei dem sie ein Konto bei Liquid Japan erstellen und den bestehenden Saldo ihres FTX Japan-Kontos bestätigen müssen.
„Wir möchten uns aufrichtig entschuldigen“, erklärte FTX Japan in einem Blogeintrag. „Der Konkurs unserer Muttergesellschaft […] hatte weitreichende Auswirkungen, und wir mussten lange warten, um den Betrieb wieder aufzunehmen.“
FTX Japan warnte davor, dass der Auszahlungsprozess durch eine große Anzahl von Kunden, die gleichzeitig Anträge stellen, ins Stocken geraten könnte. Am 1. Dezember hielt die Plattform laut Bloomberg rund 94,5 Millionen Dollar in Kryptowährungen und 46 Millionen Dollar in Fiat-Währungen.
Obwohl die Kunden von FTX Japan bald eine gewisse Erleichterung erleben werden, bleiben die Kunden, die mit anderen Tochtergesellschaften von FTX, wie FTX.US, Geschäfte gemacht haben, in der Schwebe, da die internationale Börse ihren Weg durch das Konkursverfahren vor einem Gericht in Delaware geht.
FTX meldete im November letzten Jahres Konkurs an, nachdem ein Ansturm auf die Börse durch einen steilen Preisverfall der börseneigenen Kryptowährung FTT ausgelöst worden war. Als die Vermögenswerte aus der Börse abflossen, stellte sich heraus, dass FTX keine Eins-zu-Eins-Reserven für Kundengelder hatte, Abhebungen nicht einlösen konnte und gezwungen war, Konkurs anzumelden.
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Bankman-Fried wurde später verhaftet und wegen einer ganzen Reihe von Finanzdelikten angeklagt, wie z.B. Betrug durch Überweisung und Verschwörung zur Geldwäsche, wobei er sich inzwischen nicht schuldig bekannt hat.
FTX Japan startete im Juni letzten Jahres und war weniger als sechs Monate lang tätig, bevor Bankman-Frieds Unternehmen zusammenbrach. Bankman-Fried wurde zum Interims-CEO des Unternehmens ernannt, als die Tochtergesellschaft an den Start ging.
„Japan ist ein hochregulierter Markt mit einer potenziellen Marktgröße von fast 1 Billion US-Dollar, wenn es um den Handel mit Kryptowährungen geht“, erklärte Bankman-Fried im vergangenen Juni.
Kürzlich hat der Richter, der Bankman-Frieds Strafverfahren im südlichen Bezirk von New York beaufsichtigt, eine Änderung der Kautionsvereinbarung des FTX-Gründers in Erwägung gezogen, die ihm den Gebrauch von Elektronik vollständig verbieten würde, da er ein virtuelles privates Netzwerk nutzt und verschlüsselte Nachrichten über die Anwendung Signal versendet.
Und das Team, das das Konkursverfahren der Börse überwacht, warnte am vergangenen Freitag vor betrügerischen Token, die fälschlicherweise behaupteten, Schulden von FTX-Kunden darzustellen. „Die FTX-Schuldner haben keine Schulden-Token ausgegeben, und derartige Angebote sind nicht autorisiert“, twitterte die Börse
