Das Multichain-Protokoll hat soeben bestätigt, dass sein CEO Zhaojun Ende Mai von den chinesischen Behörden verhaftet wurde. Dies bedeutet, dass die Multichain-Teams keinen Ausweg mehr sehen, da alle Informationen, die für das Funktionieren des Protokolls notwendig sind, unter der Verantwortung von Zhaojun standen. Daher kündigt Multichain an, seine Geschäftstätigkeit einzustellen.
Der CEO von Multichain wurde tatsächlich in China verhaftet
Die Multichain-Serie nähert sich ihrem Ende. Nachdem Ende Mai Gerüchte über eine mögliche Verhaftung des Protokoll-CEO Zhaojun aufgekommen waren, wurden diese nun vom Team selbst bestätigt, eine Woche nachdem Hunderte Millionen Dollar in den Sand gesetzt wurden.
1. Am 21. Mai 2023 wurde Multichain-CEO Zhaojun von der chinesischen Polizei aus seinem Haus geholt und steht seither nicht mehr in Kontakt mit dem globalen Multichain-Team. Das Team kontaktierte die MPC-Knotenbetreiber und erfuhr, dass ihre operativen Zugriffsschlüssel zu den MPC-Knotenservern…
– Multichain (Previously Anyswap) (@MultichainOrg) July 14, 2023
Nachdem es eine ganze Weile still um Multichain geworden war, meldeten sich die Teams von Multichain am 14. Juli auf Twitter zu Wort, um den aktuellen Stand der Dinge zu erläutern. Es stellte sich schließlich heraus, dass Zhaojong am 21. Mai von den chinesischen Behörden in seinem Haus festgenommen worden war, die auch seine gesamte Computerausrüstung beschlagnahmt hatten. Wir haben außerdem erfahren, dass der CEO von Multichain der einzige Inhaber der Schlüssel ist, die neben dem Zugang zu den Servern auch den Zugang zu den Betriebsfonds des Protokolls ermöglichen.
Darüber hinaus scheint es, dass die Sicherheit von Multichain nur auf dem Papier bestand. Tatsächlich nutzt Multichain zur Absicherung seiner Smart Contracts das Multiparty Secure Computing (MPC) Verfahren, das theoretisch verhindern soll, dass eine einzelne Person durch Fragmentierung des privaten Schlüssels auf eine Wallet zugreifen kann. Nur waren diese MPC-Knoten alle in einer Cloud gespeichert, die Zhaojong gehörte, sodass das Multichain-Team einige Zeit lang ohne Ausweg blieb.
Später, genau am 4. Juni, konnten die Multichain-Teams die technischen Probleme lösen, in die das Protokoll geraten war, nachdem die Familie des CEO den Zugriff auf den Verlauf seines Computers freigegeben hatte.
Endklappe für Multichain
Weiterhin heißt es in der Erklärung von Multichain, dass die 220 Millionen US-Dollar, die in letzter Zeit transferiert wurden – Transfers, die bisher als Ergebnis eines Hacks angesehen wurden – in Wirklichkeit von Zhaojuns Schwester in Wallets unter ihrer Kontrolle verschoben wurden.
Da die chinesischen Behörden am 13. Juli auch Zhaojuns Schwester verhafteten, war es den Multichain-Teams nicht möglich, die Gelder wieder in die Hände zu bekommen. Das Protokollteam erklärte, dass es gezwungen sei, seine Aktivitäten einzustellen:
“ Heute ist auch Zhaojuns Schwester nicht mehr erreichbar. Der Zustand des Vermögens, das sie behalten hat, ist ungewiss. Das Team ist daher der Ansicht, dass es notwendig ist, die Gemeinschaft über alle bekannten Umstände zu informieren. Da es keine anderen Informationsquellen und keine entsprechenden Betriebsmittel gibt, ist das Team gezwungen, seine Arbeit einzustellen. Im Falle neuer Meldungen und Entwicklungen wird das Team die Gemeinschaft entsprechend informieren. „
Multichain teilte mit, dass es nicht in der Lage sei, das Frontend seiner Website zu schließen, und empfiehlt seinen Nutzern, das Protokoll nicht mehr zu verwenden, obwohl es noch online ist. Das MULTI-Token hat in den letzten 30 Tagen 36 % verloren und wird derzeit mit rund 2,17 US-Dollar gehandelt, was einem historischen Tiefststand entspricht.
