In der Nacht vom 11. Juni hat der US-Senat mit großer Mehrheit dafür gestimmt, die Debatten über den GENIUS Act, den ersten Bundesgesetzentwurf, der sich ausschließlich mit Stablecoins befasst, abzuschließen. Nach dieser eindeutigen Abstimmung mit 68 zu 30 Stimmen schreitet das Dossier mit großen Schritten voran, aber der politische Kampf ist noch nicht vorbei.
Senat verabschiedet wichtige Gesetzgebung zur Regulierung von Stablecoins
Am Mittwoch, dem 11. Juni, haben die Senatoren mit 68 zu 30 Stimmen das Schlussverfahren für den GENIUS Act (Guiding and Establishing National Innovation for U.S. Stablecoins Act) verabschiedet, einen Gesetzentwurf zur Regulierung von Stablecoins, also Kryptowährungen, die an stabile Vermögenswerte wie den Dollar gekoppelt sind.
Mit dieser Abstimmung wird das „Closing Procedure” eingeleitet, das die Debatten beendet und den Weg für die endgültige Abstimmung ebnet, die voraussichtlich am kommenden Montag stattfinden wird, sofern sich die Parteiführer nicht auf eine Vorverlegung einigen. Der Text wird insbesondere von Tim Scott, dem republikanischen Vorsitzenden des Bankenausschusses des Senats, unterstützt:
Lassen Sie uns klarstellen, dass dies geschehen ist, weil wir die Initiative ergriffen haben. Denjenigen, die an der Überparteilichkeit in Washington gezweifelt haben, werden wir das Gegenteil beweisen.
Der Text schreibt eine 100-prozentige Deckung in Dollar oder gleichwertigen liquiden Vermögenswerten für alle Stablecoins sowie jährliche Prüfungen für Emittenten mit einer Kapitalisierung von mehr als 50 Milliarden Dollar vor. Er fügt außerdem Schutzmaßnahmen gegen Geldwäsche hinzu und schränkt die Möglichkeit für Nicht-Finanzunternehmen ein, eigene Token zu lancieren.
Trotz dieser Begeisterung stieß der Text innerhalb der Demokratischen Partei auf Widerstand. Zu den Gegenstimmen gehörten Chuck Schumer, Vorsitzender der demokratischen Minderheit, sowie Elizabeth Warren und Amy Klobuchar.
Eine von Donald Trump beeinflusste politische Dynamik
Dieser Text wurde vom US-Präsidenten, der sich selbst als Befürworter von Kryptowährungen bezeichnet, nachdrücklich unterstützt. So kündigte das Weiße Haus offiziell an, dass Donald Trump bereit sei, den GENIUS Act „in seiner aktuellen Fassung” direkt zu unterzeichnen, sollte er ihm vorgelegt werden.
Der GENIUS Act ist nur der erste Teil eines größeren Gesetzespakets. Das Repräsentantenhaus arbeitet an einem eigenen Text, dem Stablecoin Transparency and Accountability for a Better Ledger Economy Act, der im Mai mit 32 zu 17 Stimmen im Ausschuss angenommen wurde. Beide Kammern müssen ihre Positionen abstimmen, um die Texte zusammenzuführen, wobei insbesondere die Regulierung ausländischer Akteure wie Tether zu Reibungspunkten führt.
Unterdessen wachsen die Herausforderungen rund um Stablecoins weiter: Das weltweite Angebot an Stablecoins beläuft sich bereits auf 247 Milliarden Dollar, was fast 10 % des in den USA im Umlauf befindlichen Bargeldes (2.400 Milliarden Dollar) entspricht.
Dieses Wachstum zieht auch das Weiße Haus auf den Plan. Die Berater von Donald Trump haben angekündigt, die Verabschiedung des GENIUS Act zu empfehlen, und das mit dem Präsidenten verbundene Unternehmen World Liberty Financial hat gerade USD1, einen an den Dollar gekoppelten Stablecoin, auf den Markt gebracht.