Der Kurs der Coinbase-Aktie hat am 25. Juni an der Nasdaq 369 Dollar überschritten, was einem Anstieg von 42 % seit dem 1. Januar entspricht. Angetrieben durch den Anstieg des Bitcoin und die Verabschiedung des GENIUS Act im US-Senat nähert sich die Aktie ihrem Höchststand vom November 2021. Das Kursziel wurde auf 510 Dollar angehoben: Die erste börsennotierte Krypto-Plattform zieht alle Blicke auf sich.
Coinbase: starker Kursanstieg dank Bitcoin
Während am 24. Juni noch von der Explosion der Circle-Aktie die Rede war, die über 240 Dollar stieg, bevor sie sich bei 200 Dollar konsolidierte, beeindruckt nun der Kurs von Coinbase. Bei Eröffnung der Börse am 26. Juni erreichte die Coinbase-Aktie (COIN) 369,25 Dollar, bevor sie sich bei rund 355 Dollar stabilisierte, nur knapp 2 % unter dem Ende 2021 erreichten Rekordhoch. Seit ihrem Tiefpunkt im April hat die Aktie somit um 133 % zugelegt.
Eine Verdopplung in etwas mehr als einem Monat ist beeindruckend und heizt die Gemüter auf. Der Analyst Gautam Chhugani von Bernstein hat daher sein Kursziel von 310 auf 510 Dollar angehoben und Coinbase als „das am meisten missverstandene Unternehmen in unserer Krypto-Berichterstattung” bezeichnet. Er vergleicht es auch mit Amazon: „Der All-in-One-Anbieter für Kryptodienste”.
Man muss sagen, dass die Fakten für Coinbase sprechen: Die SEC hat Ende Februar ihr Verfahren wegen nicht registrierter Maklertätigkeiten eingestellt, was das Vertrauen in die Börse wieder deutlich gestärkt hat. Am 22. Juni erhielt die Börse von der luxemburgischen Finanzaufsichtsbehörde (CSSF) ihre MiCA-Lizenz, wodurch sie ihre regulierten Kryptodienste auf alle 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union ausweiten kann.
Auch der Finanzplan sieht positiv aus: Im ersten Quartal 2025 wurde ein Umsatz von 2 Milliarden US-Dollar erzielt, davon 698 Millionen aus Abonnement- und Dienstleistungserlösen – hauptsächlich Gebühren für den USDC. Die Diversifizierung des Unternehmens über den reinen Handel hinaus trägt also Früchte. Schließlich hat auch der Kursanstieg des Bitcoin, der sich auf rund 107.000 Dollar erholt hat, einen nicht unerheblichen Anteil am Kursanstieg von Coinbase.
Der GENIUS Act verändert die Lage für Stablecoins und kommt Circle zugute
Der größte Teil dieses Anstiegs ist jedoch auf politische Faktoren zurückzuführen. Am 17. Juni verabschiedete der US-Senat mit 68 zu 30 Stimmen den GENIUS Act, den ersten bundesweiten Rahmen zur Sicherung der Ausgabe von dollarbesicherten Stablecoins. Der Text verpflichtet Emittenten von dollarbesicherten Stablecoins, vollständig garantierte Liquiditätsreserven zu halten, monatlich einen Bericht über ihre Vermögenswerte zu veröffentlichen und sich einer strengen Aufsicht zum Schutz der Verbraucher zu unterwerfen.
Dieser regulatorische Fortschritt hat auch die Circle Internet Group (CRCL) beflügelt, wie bereits erwähnt. Die beiden Aktien sind logischerweise miteinander verbunden, da sie Partner rund um den Stablecoin USDC sind: Coinbase erhält die Hälfte der Zinsen aus dem USDC.
Es war daher nur natürlich, dass auch die Aktie von Coinbase von all diesen positiven Ankündigungen profitierte. Zumal die Einnahmen aus den Zinsen des USCD weniger stark mit dem Handelsvolumen und damit mit der Popularität der Kryptowährungen korrelieren. Eine stabilere Einnahmequelle, die Investoren beruhigt.