Der Kryptowährungssektor ist ein bevorzugtes Ziel für Hacker. Eine wenig erfreuliche Bilanz für das erste Halbjahr dieses Jahres, die bereits fast dem Gesamtwert des Jahres 2024 entspricht. Wir geben einen Überblick.
Die bei Krypto-Hacks gestohlene Summe explodiert für 2025
Trotz der Bemühungen seiner Entwickler ist der Kryptowährungssektor regelmäßig Hackerangriffen ausgesetzt. Diese Realität betrifft sowohl zentralisierte Plattformen als auch Protokolle der dezentralen Finanzwirtschaft (DeFi).
Meistens nutzen Hacker Schwachstellen im Code der betroffenen Strukturen aus, um Vermögen in Kryptowährungen zu stehlen. Der aktuelle Rekord in diesem Bereich liegt bei der Plattform Bybit, die im Februar dieses Jahres um 1,5 Milliarden Dollar erleichtert wurde.
Damit gehört das Jahr 2025 bereits jetzt zu den schlimmsten der letzten Jahre. Und der jüngste Bericht der On-Chain-Sicherheitsstruktur TRM Labs wird angesichts eines geschätzten Gesamtbetrags von mehr als 2,1 Milliarden Dollar für das erste Halbjahr sicherlich nicht das Gegenteil behaupten. Ein Rekord.
Das erste Halbjahr 2025 hat die Schwachstellen des Kryptowährungs-Ökosystems auf brutale Weise vor Augen geführt: Bei mindestens 75 verschiedenen Hackerangriffen und Exploits wurden mehr als 2,1 Milliarden Dollar gestohlen.
TRM Labs
Eine beunruhigende geopolitische Dimension
Die Zahlen sind schlecht und noch beunruhigender, wenn man sie von TRM Labs in einen größeren Zusammenhang stellt. Tatsächlich stellen diese 2,1 Milliarden Dollar einen Anstieg von 10 % gegenüber dem bisherigen Rekord aus dem ersten Halbjahr 2022 dar. Aber das ist noch nicht alles. Die vorläufige Summe für die ersten sechs Monate dieses Jahres „entspricht fast dem Gesamtbetrag, der im gesamten Jahr 2024 gestohlen wurde”.
Eine alarmierende Feststellung, die mit einer nicht minder beunruhigenden Realität einhergeht. Nordkorea – und seine berüchtigte Hackergruppe Lazarus – ist mit 1,6 Milliarden Dollar, also 70 % der in diesem Zeitraum gestohlenen Gelder, der Hauptverantwortliche für diesen groß angelegten Krypto-Diebstahl. Eine neue geopolitische Entwicklung, die kürzlich durch den Hack der iranischen Börse Nobitex wieder aktuell wurde, zu dem sich eine mit Israel verbundene Gruppe vor wenigen Tagen bekannt hat.
Tatsächlich machen Infrastrukturangriffe – Diebstahl von privaten Schlüsseln oder Seed-Phrasen und Kompromittierung von Frontends – 80 % der gestohlenen Gelder aus. Die Ausnutzung von Schwachstellen in DeFi-Protokollen macht insgesamt 12 % aus. Der eigentliche springende Punkt ist jedoch laut den Experten von TRM Labs „die Eskalation der strategischen Absichten staatlicher Akteure und anderer geopolitisch motivierter Gruppen” in diesem Bereich.
